Gewissen
Wenn im Gewissen Frieden herrscht, gibt es immer Macht über die Sünde. Der Friede ist wie ein Wächter, der an der Tür des Herzens Wache hält; wenn der Wächter seinen Posten verlässt, übertönt entweder der Tumult im Innern die Stimme des Geistes, oder seine Stimme wird wegen der Stille des Todes nicht gehört.
Ein schlechtes Gewissen ist eine der großen Waffen des Satans gegen die Kinder Gottes: Der Glaube kann nur so kühn sein, wie das Gewissen rein ist.
Es gibt für den Gläubigen keine andere Prüfung als ein schuldiges Gewissen; aber es ist der Triumph des Glaubens, die Schuld durch das sühnende Blut Christi beseitigt zu sehen. Ein kleiner Fleck auf dem Gewissen reißt eine große Lücke in unserer Gemeinschaft mit Gott.
Wenn wir in irgendeinem Punkt Zweifel haben, sollten wir direkt zu Jesus gehen, um eine Lösung zu finden. Die Liebe verabscheut einen verschlungenen Weg.
Wenn wir das Gewissen nicht richtig anleiten, wird es zum Werkzeug Satans; wenn es einen falschen Frieden spricht, richtet es Verderben an; und wenn es überhaupt keinen Frieden spricht, ist es ein Peiniger.
Wir sollten niemals leichtfertig mit den Einflüsterungen eines zweifelnden Gewissens umgehen.
Lass Christus das Herz bewahren, und das Herz wird das Leben bewahren.
Unser Mangel, im Geist zu wandeln, verleitet andere oft zu ähnlicher Nachlässigkeit.
Wie groß ist der Segen eines zarten Gewissens; eines, welches eine kleine Sünde erkennt und damit umgeht - eines, das uns dazu bringt zu sagen: „Erforsche mich, o Gott!“ In diesem Zustand trauern wir nicht nur über einen zornigen Gedanken oder einen Wutausbruch, sondern sogar über einen Gedanken des Unglaubens, der nur aufblitzt.
Die Vergebung der Sünde, die in dem Gewissen bersiegelt ist, stärkt die Seele für die Gemeinschaft mit Gott; ein schuldiges Gewissen treibt uns hingegen von Gott weg. Das sind unscheinbare Dinge in der Welt, aber große Dinge bei Gott.
Das Kind Gottes sollte bedenken, dass es die Wurzel allen Übels in sich trägt: wenn es nicht darauf achtet, den Garten seines Gewissens zu pflegen, wird böses Unkraut sprießen und wachsen; besonders werden die lästigen Sünden seiner unbekehrten Tage seine Plage sein.
Ein peinlich genaues Gewissen kommt vom Fleisch und von der Unkenntnis des Willens Gottes; aber ein gutes Gewissen gehört zu den besten Segnungen Gottes, denn es ist gereinigt durch das Blut Christi und erleuchtet durch die Heilige Schrift und den Geist Gottes.
Wir müssen mit unserem Gewissen umgehen, wie die Menschen mit ihrem Haus: Wenn sie ihre Wohnung sauber halten wollen, müssen sie Tag für Tag putzen.
Ein geistliches Gewissen befasst sich am meisten mit dem Bösen im Herzen; aber wenn das Gewissen nicht geistlich ist, ist das Herz das Letzte, womit man sich befasst.
Eine Ermahnung durch den Herrn, die gebührend beachtet wird, führt uns auf sichere Pfade, während eine nicht beachtete Ermahnung der Vorbote einer scharfen Zurechtweisung ist.
Das himmlische Gewissen sagt niemals: „Muss ich dies aufgeben? muss ich das aufgeben“, denn das gefällt dem Herzen Christi nicht.
Habe ich Glauben und ein gutes Gewissen? Dann kann ich alles Gott überlassen - soll er geben oder nehmen oder zurückhalten, wie es ihm gefällt.
Ein reines Gewissen ist ein Gewissen, das durch das Blut Christi so gründlich geläutert ist, dass es die Seele gleichsam zu einem Spiegel macht, in dem man das Antlitz unseres himmlischen Vaters sieht.
Ein feines Bewusstsein gegenüber dem Unglauben und seinen geringsten Regungen wird uns auf unserem Weg des Gehorsams und in unserem Wandel mit Gott sehr helfen.
Wir sollten unser Gewissen ständig durch das Wort Gottes prüfen und unseren Nächsten helfen, dasselbe zu tun. Es wäre in der Tat ein Segen für die Heiligen, wenn sie sich darin üben würden, alles nach der Heiligen Schrift zu beurteilen. Ein Kind Gottes kann in den Augen der Menschen untadelig wandeln, aber wenig von der Gesinnung Christi und wenig vom Geist der Gemeinschaft haben: sein Gewissen kann in so geringem Maße vom Wort Gottes geleitet sein, dass es, was die Erbauung anderer angeht, kaum besser ist als ein Stück Holz.