Das Gesetz und das Evangelium

Doch wenn ein Sünder sich selbst im Glas der Heiligkeit Gottes betrachtet, muss er seine eigene Verdammnis sehen; aber durch den Glauben an Jesus sieht er sich von Verdammnis befreit und steht in Christus vor Gott als Christus selbst.

Das Gesetz wurde durch Christus erhöht und geehrt; und deshalb muss Gott in Seiner Gerechtigkeit für immer Christus erhöhen und seine Glieder mit Ihm.

Unter dem Gesetz schufteten sie zuerst und ruhten danach (2. Mose 20,8-11)1; unter dem Evangelium aber ruhen wir zuerst durch den Glauben an Jesus und arbeiten dann. Das Gesetz beginnt mit Geboten und endet mit Segnungen; aber die Segnungen sind Früchte an hohen Ästen, die der gefallene Mensch niemals erreichen kann: Er kann und will den Baum nicht erklimmen. Das Evangelium dagegen beginnt mit Verheißungen, und aus den Verheißungen entstehen Prinzipien. Das Gesetz verlangt Gerechtigkeit; das Evangelium erfreut sich der Barmherzigkeit durch erfüllte Gerechtigkeit. Mose segnet den Gesetzestreuen; Jesus begnadigt die Schuldigen und rettet die Verlorenen.

Jedem, der das Evangelium hört, wird eine Tür geöffnet, um dem kommenden Zorn zu entgehen. Am Tag des Jüngsten Gerichts werden die Menschen die ganze Vergangenheit kennen. Vergessliche Hörer des Evangeliums werden sich dann zähneknirschend daran erinnern, wie sie einst eine so große Rettung vernachlässigt haben (Hebr. 2:3)2: ihr Wurm wird niemals sterben, ihr Feuer niemals gelöscht werden. (Markus 9,44.)3

Kein Kind Adams hat ein Recht auf irgendetwas von Gott, außer auf den Lohn der Sünde. Die Gerechtigkeit, abgesehen von der Gnade im Kreuz Christi, muss jedem Sünder die Hölle als Lohn und Anteil zuweisen. Wenn der Sünder ewiges Leben haben soll, muss er es als freies Geschenk von Gott erhalten. Leider werden Tausende von Sündern, die das Evangelium hören, es nicht bekommen, weil sie zu stolz sind, um unter Gottes Bedingungen der reinen Gnade gerettet zu werden!

Was bedeutet es, dem Evangelium zu gehorchen, wenn nicht, dem Evangelium zu glauben? Der Unglaube sagt: „Ich werde Christus nicht als Geschenk Gottes annehmen“. Der Glaube dagegen sagt: „Ich will Christus in seiner Fülle; meine drückende Armut macht mich froh über einen so reichen und allgenügenden Heiland.“

Fußnoten

  1. 2. Mose 20: 8 Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun, 10 aber der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst ⟨an ihm⟩ keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin und dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore ⟨wohnt⟩. 11 Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.↩︎

  2. Hebräer 2: 3 wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Rettung missachten? Sie ist ⟨ja⟩, nachdem sie ihren Anfang ⟨damit⟩ genommen hatte, dass sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben,↩︎

  3. Markus 9 44 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.↩︎