Choice Sayings
Vorbemerkung zur Übersetzung
Ich bin kein professioneller Übersetzer und Manches könnte sicherlich schöner übersetzt sein. Robert Chapman zeichnet sich durch eine sehr poetische Sprache aus, was für mich – insbesondere in dem altertümlich anmutenden Englisch – manchmal etwas schwer zu übesetzen ist.
Hinzu kommt, dass die von ihm verwendete King James Bible in der Übersetzung hin und wieder von der Elberfelder-Übersetzung abweicht, die ich für die Bibelreferenzen verwendet habe (z.B. Hiob 13,15: “Siehe, er wird mich töten, ich will auf ihn warten” [ELB] im Gegensatz zu “Though he slay me, yet will I trust in him” [KJV], was Chapman als Glaubensstärke interpretiert, während es in Elberfelder nicht so eindeutig herauszulesen ist).
Chapman spielte gerne mit Worten und daher habe ich versucht, so wortgetreu wie möglich bei der Übersetzung zu bleiben, aber manchmal war es mir unmöglich, die feinen Nuancen aus dem Englischen ins Deutsche zu übertragen (z.B. “Faith waits upon God; but she waits also for God” ist im Deutschen wortwörtlich zu übersetzen mit “Glaube wartet auf Gott; aber er wartet auch auf Gott” und das ganze schöne Wortspiel geht verloren). Ich habe an solchen Stellen möglichst versucht, die Bedeutung zu übertragen.
Allen, die das Englisch des 19. Jahrhunderts beherrschen, würde ich definitiv die Originalfassung empfehlen. Für alle, die mit dem alten Englisch Schwierigkeiten haben, hoffe ich, mit dieser Übersetzung ins Deutsche zumindest manche der Schätze zugänglich zu machen, die Chapman aus der Bibel geborgen hat.
Die Übersetzung ist noch in der Arbeit und wird nach und nach vervollständigt, je nachdem, wie meine Zeit es zulässt.
Das Evangelium
Der allererste Seufzer über die Sünde, den der Heilige Geist im Herzen des Sünders auslöst, ist der Beginn einer ewigen Gemeinschaft mit Gott.
Unter den Hörern des Evangeliums erinnert sich Gott nur an die Sünden derer, die sich nicht an das Blut Jesu erinnern.
Wenn Gott seine Herrlichkeit auf Christus baut, sollten wir auf Ihn nicht die Hoffnung unserer Erlösung bauen?
Verzichten wir von ganzem Herzen auf unsere eigene Gerechtigkeit? Schauen wir nur auf das sühnende Blut Jesu, um gerechtfertigt und geheiligt zu werden? Wenn ja, dann sind wir arme Sünder, die aus Gnade gerettet werden.
Schon das Gebot Gottes - „Tut Buße“ - zeigt, dass es über dem Gesetz steht, und setzt eine Quelle der Gnade im Herzen Gottes voraus. Gäbe es keine Vergebung bei Gott, hätte es kein Gebot zur Umkehr geben können.
Wie die göttliche Gerechtigkeit durch die Verurteilung und das Kreuz Christi, des Hauptes, geehrt wurde, so wird dieselbe Gerechtigkeit durch die Errettung der Glieder geehrt.
Der natürliche Mensch hat kein Verständnis für das Evangelium. „Was soll ich tun?“ ist sein ständiger Schrei. Der Mensch hat sein Werk vollkommen vollbracht - das Werk der Selbstzerstörung. Er ist ganz und gar dem Bösen zugewandt, ganz und gar ruiniert. Daher ist er ein geeignetes Objekt für das Evangelium Gottes.
Der Unglaube ist der Gipfel der Anmaßung: Er beweist eindeutig, dass wir nach einer Ursache für die Liebe Gottes in der Kreatur suchen, die es niemals geben kann.
Es gehört zu den höchsten Provokationen, derer sich der Sünder gegen Gott schuldig machen kann, wenn er, ohne das Blut Christi auf sein Gewissen gesprengt zu haben, in der Willensanbetung Gott seinen Vater nennt.
Kein Giftbecher ist so tödlich wie der gemischte Becher von Gesetz und Gnade, von Werken und Glauben, der den Menschen von falschen Lehrern anstelle des Evangeliums von der Gnade Gottes vorgesetzt wird. Und doch, ach, nehmen die Menschen ihn gern an und trinken eifrig, um ihr Gewissen zu befriedigen!
Die Heilung der Seele durch Pflichten statt durch das Blut Christi zu suchen, bedeutet, Gift zu nehmen, um Krankheiten zu heilen.
Wenn wir die Liebe Gottes in Christus betrachten wollen, sind wir wie jemand, der sich dem Ozean nähert: Er wirft einen Blick auf die Oberfläche, aber die Tiefen kann er nicht ergründen.
Das Gesetz und das Evangelium
Doch wenn ein Sünder sich selbst im Glas der Heiligkeit Gottes betrachtet, muss er seine eigene Verdammnis sehen; aber durch den Glauben an Jesus sieht er sich von Verdammnis befreit und steht in Christus vor Gott als Christus selbst.
Das Gesetz wurde durch Christus erhöht und geehrt; und deshalb muss Gott in Seiner Gerechtigkeit für immer Christus erhöhen und seine Glieder mit Ihm.
Unter dem Gesetz schufteten sie zuerst und ruhten danach (2. Mose 20,8-11)1; unter dem Evangelium aber ruhen wir zuerst durch den Glauben an Jesus und arbeiten dann. Das Gesetz beginnt mit Geboten und endet mit Segnungen; aber die Segnungen sind Früchte an hohen Ästen, die der gefallene Mensch niemals erreichen kann: Er kann und will den Baum nicht erklimmen. Das Evangelium dagegen beginnt mit Verheißungen, und aus den Verheißungen entstehen Prinzipien. Das Gesetz verlangt Gerechtigkeit; das Evangelium erfreut sich der Barmherzigkeit durch erfüllte Gerechtigkeit. Mose segnet den Gesetzestreuen; Jesus begnadigt die Schuldigen und rettet die Verlorenen.
Jedem, der das Evangelium hört, wird eine Tür geöffnet, um dem kommenden Zorn zu entgehen. Am Tag des Jüngsten Gerichts werden die Menschen die ganze Vergangenheit kennen. Vergessliche Hörer des Evangeliums werden sich dann zähneknirschend daran erinnern, wie sie einst eine so große Rettung vernachlässigt haben (Hebr. 2:3)2: ihr Wurm wird niemals sterben, ihr Feuer niemals gelöscht werden. (Markus 9,44.)3
Kein Kind Adams hat ein Recht auf irgendetwas von Gott, außer auf den Lohn der Sünde. Die Gerechtigkeit, abgesehen von der Gnade im Kreuz Christi, muss jedem Sünder die Hölle als Lohn und Anteil zuweisen. Wenn der Sünder ewiges Leben haben soll, muss er es als freies Geschenk von Gott erhalten. Leider werden Tausende von Sündern, die das Evangelium hören, es nicht bekommen, weil sie zu stolz sind, um unter Gottes Bedingungen der reinen Gnade gerettet zu werden!
Was bedeutet es, dem Evangelium zu gehorchen, wenn nicht, dem Evangelium zu glauben? Der Unglaube sagt: „Ich werde Christus nicht als Geschenk Gottes annehmen“. Der Glaube dagegen sagt: „Ich will Christus in seiner Fülle; meine drückende Armut macht mich froh über einen so reichen und allgenügenden Heiland.“
Die Heilige Schrift
Jede Seite der Bibel birgt Geheimnisse der Gnade und der Liebe: Einer blühende Seele wird das Buch Gottes immer wertvoller werden.
Ein unvorsichtiger Leser der Heiligen Schrift wurde noch nie jemand, der eng mit Gott wandelte.
Breite die Bibel vor dem Herrn aus; bitte Ihn, dich zu lehren, was deine Unwissenheit und was seine Weisheit ist.
Die Meditation über das Wort Gottes ist das Hauptmittel für unser Wachstum in der Gnade: Ohne sie wird selbst das Gebet kaum besser sein als eine leere Form. Die Meditation über Sein Wort nährt den Glauben, und Glaube und Gebet sind die Schlüssel, die die verborgenen Schätze des Wortes erschließen.
Wir haben es genau so sehr nötig, uns auf Prüfungen des Glaubens und der Geduld vorzubereiten, wie die Heilige Schrift mit verständigem Herzen zu lesen. Nur durch den Glauben und die Geduld und die betende Betrachtung des Wortes werden wir von den Einbildungen des Fleisches befreit - davon, dass wir unserem eigenen Netz opfern und unserem eigenen Widerstand Weihrauch verbrennen.
Die Offenlegung des Herzens Gottes ist das große Projekt der Heiligen Schrift: Glücklich der Leser, der sich auf dieses Projekt einlässt!
Die Bibel ist immer ein neues Buch für diejenigen, die sie gut kennen.
Wir werden niemals in der Gnade gefestigt werden, solange wir das Wort Gottes nicht als die sich selbst beweisende Stimme Dessen anerkennen, der es spricht.
Satan hat zehntausend Methoden, um uns von der Heiligen Schrift wegzulocken. Ist dies geschehen, so befinden wir uns in seinem Netz; und wenn unser gnädiger Gott uns auch nicht durch äußere und grobe Übertretungen beschämt, so werden wir doch unfruchtbar und dürre werden.
Kein Gläubiger kann auf den Wegen Christi gedeihen, wenn es nicht seine Gewohnheit ist, im stillen Kämmerlein Umgang mit Gott durch das Wort zu haben.
Die Kinder Gottes im Feuerofen ohne einen guten Vorrat an Schrift in ihren Herzen sind immer ungeduldig und kämpfen in ihrem Eigenwillen um Befreiung, und dadurch schüren sie nur das Feuer.
Wenn wir das Wort Gottes hauptsächlich lesen, um Trost zu finden, werden wir nur wenig davon haben, und nur von zweifelhafter Art. Legen wir diese Selbstsucht ab und gebrauchen wir das Wort Gottes als das Schwert des Geistes gegen das Fleisch in uns; so wird sich die Heilige Schrift immer mehr entfalten und uns Christus lieb gewinnen lassen. Dieses Schwert, gut geführt gegen das Fleisch in uns, wird uns gegen Satan gut dienen.
Das Buch Gottes ist ein Vorrat an Manna für Gottes pilgernde Kinder; und wir sollten dafür sorgen, dass die Seele nicht krank wird und das Manna verschmäht. Die Hauptursache dafür, dass wir die Heilige Schrift vernachlässigen, ist nicht der Mangel an Zeit, sondern ein willenloses Herz, weil irgendein Idol den Platz von Christus einnimmt. Satan hat es auf wunderbare Weise verstanden, das Volk Gottes von der Schrift wegzulocken. Ein Kind Gottes, das die Heilige Schrift vernachlässigt, kann es sich nicht zur Aufgabe machen, dem Herrn der Herrlichkeit zu gefallen: Es kann ihn nicht zum Herrn des Gewissens machen, zum Herrscher des Herzens, zur Freude, zum Teil und zum Schatz der Seele.
Die Drohungen des Wortes Gottes sind dazu bestimmt, die Menschen von ihrer Schlechtigkeit abzubringen und sie aus allen Zufluchtsorten der Lüge zum Heiland zu treiben. Für den völlig selbstverschuldeten Sünder gibt es in der ganzen Bibel nichts als Ermutigung.
Wenn man fragt: Was ist der Beweis dafür, dass wir unsere geistliche Nahrung verdauen? Dass unsere Erkenntnis der Wahrheit Gottes zu einem Wachstum in der Gnade führt? Die Antwort lautet: Führt sie uns in die Gemeinschaft mit Gott und in die Unterordnung unter seinen Willen? Unter den Zeichen wahrer Gemeinschaft mit Gott sind zwei der deutlichsten ein Geist des Dankes und ein Geist des Bekenntnisses.
Der natürliche Mensch und seine Religion
Die Religion des natürlichen Menschen besteht aus Stolz, Ignoranz und schlechtem Gewissen: Diese halten den Sünder wirksam weit von Gott entfernt. Die Gnade hingegen bringt uns dazu, uns Gott durch das Blut Jesu zu nähern. Es war der Gehorsam des Glaubens, der Abel zu einem annehmbaren Anbeter machte.
Die schönsten Dinge in den Augen der Welt sind die verdorbensten in den Augen Gottes; die Weisheit der Welt und die Religion der Welt.
Nach der Zahl der Glaubensbekenntnisse in der Welt zu urteilen, gibt es viele Religionen; und doch gibt es nur zwei: die Religion des Menschen und die Religion Gottes. Die erste baut immer auf die falsche Gerechtigkeit des Fleisches, die zweite auf den Felsen Christus.
Die ganze Religion des natürlichen Menschen stellt die Bibel auf den Kopf: Sie beginnt mit Werken und lässt den Menschen dann auf Gnade hoffen. Die Bibel hingegen beginnt mit der Vergebung der Sünden und erfreut sich dann im Gehorsam.
Nadab und Abihu stiegen mit Mose auf den Berg zu Gott hinauf, kamen aber danach um, als sie fremdes Feuer opferten. Würden natürliche Menschen, die sich zu Christus bekennen, in den Himmel entrückt und wieder auf die Erde herabgesandt, so wären sie immer noch Nadabs und Abihus, die mit Gott verfeindet sind. Der fleischliche Verstand muss gekreuzigt werden; er kann nicht geflickt oder verbessert werden.
Der Mensch, der Gott ohne die neue Geburt anbetet, ist ein Spötter Gottes, kein Anbeter.
Es ist für das korrumpierte Herz des Menschen natürlich, seine Schwäche und Sündhaftigkeit zu leugnen und sich seiner Stärke und Gerechtigkeit zu rühmen.
Wenn Adam in seinem Zustand der Rechtschaffenheit nicht in der Lage war zu bestehen, wie sollen wir, sein verdorbener Same, uns dann durch unsere eigene Stärke aus unserem Fall erheben?
Es gibt viele Gewissensregungen im natürlichen Menschen, die keine Gnade sind, obwohl sie oft damit verwechselt werden. Bileam, Saul und viele andere hatten solche Regungen - das Gewissen zieht in eine Richtung, das Herz in eine andere. Ohne Gnade gibt es keine Selbstverachtung, und daher auch kein Blick auf das Blut Christi. Wo Gnade ist, wünscht sich die Seele Befreiung von der Macht der Sünde sowie ihre Bestrafung.
Wenn du dich nicht zu Gott bekehrt hast, musst du keine guten Werke tun, sondern lernen, dass du keine tun kannst und dass du leer kommen musst, um Gottes Geschenk des ewigen Lebens durch den Glauben an Christus Jesus zu empfangen. Dein bestes Gebet um Gnade ist das wahre Bekenntnis deiner Sünde. In Christus lebendig gemacht, hast du Gott Frucht zu bringen. Diese Frucht wird nicht aus den Äpfeln von Sodom oder den Trauben von Gomorrah bestehen: diese sind alle deine guten Werke in deinem natürlichen Zustand - deine Frucht wird von Jesus, dem wahren und lebendigen Weinstock, stammen.
Sünde
Die Vollkommenheit unseres Gehorsams vor unserem himmlischen Vater liegt nicht so sehr im Erreichen als im Bestreben. Zurückhaltung verdirbt den Gehorsam. Es kann sein, dass wir mit der äußerlich sichtbaren Sünde ehrlich umgehen und dennoch nicht geschickt und wirksam handeln, weil wir die tiefen Wurzeln des Bösen im Innern nicht angreifen.
Gott als unser Vater in Christus Jesus macht uns zwar nicht für die innewohnende Sünde verantwortlich; aber er verlangt, dass wir gegen sie ankämpfen.
Es ist eine Sache, vor den Menschen untadelig zu sein, und eine andere, den vollkommenen Gehorsam anzustreben, den Christus dem Vater geleistet hat: „Ich tue allezeit, was Ihm gefällt.“
Das erste Zeichen des geistlichen Lebens in der Seele ist im Allgemeinen der Aufschrei der Verzweiflung beim Anblick dessen, was vorher nie Mühe bereitet hat - die Verunreinigung durch die Sünde. Der rein natürliche Mensch mag sich vor der Strafe der Sünde fürchten, ihre Unreinheit kann er nicht fühlen, er kann sie nicht erkennen.
David sagte: „Der Schrecken hat mich ergriffen wegen der Gottlosen, die dein Gesetz verlassen.“ Wenn wir geistlich gesinnt sind, werden wir in gleicher Weise über die Unbekehrten trauern. Lot erkannte nicht wie Abraham den Zustand Sodoms, weil er, ohne Gottes Führung, darin war, und leider zu sehr.
Gott möchte, dass wir die Sünde immer in ihrer Verunreinigung und Schuld sehen und sie als etwas behandeln, das gegen ihn getan wurde (Ps. 51,4.)4.
Diejenigen, die die Gottheit Christi und die Sühne durch sein Blut leugnen, kennen ihre Krankheit nicht; und solche brauchen weder den Arzt, den Gott gesandt hat, noch das Heilmittel, das Gott bereitgestellt hat.
Es ist ein großer Grundsatz der Regierung Gottes, dass eine Sünde, die nicht bereut wird, zu einem Samen wird, der sich stark vermehrt.
Das schlaffe Gewissen, das die ewige Strafe der Gottlosen in Frage stellt, zeigt, dass die Seele den ernsten Umgang mit dem Tod des Gottessohnes am Baum und die Zeugnisse der Heiligen Schrift darüber vernachlässigt.
Die Sünde liegt nicht darin, versucht zu werden, sondern darin, der Versuchung nicht zu widerstehen. Der Herr Jesus selbst wurde versucht und erlitt aufgrund seiner Heiligkeit unaussprechliche Schmerzen, konnte aber nicht verunreinigt werden. In dem Maße, in dem wir seine Gesinnung haben, erleiden wir, seine Glieder, Schmerzen in der Versuchung; und je größer der Schmerz der Seele ist, desto geringer ist die Verunreinigung.
Wie wertvoll sind die Worte von Röm. 6,10.115! „Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben […] so auch ihr.“ „was er aber lebt, lebt er Gott.“ Wir leben mit ihm für Gott. Er ist der Sünde gestorben, indem er für die Sünde gestorben ist. Sie wurde ihm einmal zugerechnet. Er tilgte sie durch das Opfer seiner selbst und lebt nun in der Herrlichkeit seines Sühneopfers zur Rechten Gottes. Der arme und bedürftige Mensch ist durch den Glauben an den Sohn Gottes in Christus als Christus vor Gott. Wird Christus jetzt keine Sünde zugerechnet? - so auch nicht dem Gläubigen. Ist Christus mit der Herrlichkeit seines Sühnopfers von Gott angenommen? - so auch der Gläubige. Die Erkenntnis dieser großen Dinge durch den Glauben ist der wahre Weg zur Abtötung der Sünde. „Die Sünde soll nicht über euch herrschen; denn ihr seid nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade“ (V. 14)6.
Der Sünder glaubt, sich zu bessern, indem er diesen oder jenen Zweig seiner Sünde abschneidet; er weiß nicht, dass er damit nur die böse Wurzel nährt.
Je mehr Macht wir über die Sünde haben, desto unerträglicher empfinden wir ihre Last, und desto dringender suchen wir nach der Reinigung durch das Blut, das das Gewissen von seiner Verunreinigung reinigt.
Lassen wir uns nicht entmutigen durch die demütigenden Entdeckungen, die wir über die Übel unseres Herzens machen können. Gott kennt sie alle und hat das Blut seines Sohnes Jesus Christus bereitgestellt, um uns von allen Sünden zu reinigen.
Gott betrachtet unsere Sünden mit dem Herzen eines Vaters, aber nicht mit dem Auge eines Richters; denn seine sünden-sühnende Gerechtigkeit hat keine weiteren Forderungen: Das Kreuz hat Genugtuung geleistet.
Die Einbildungen des menschlichen Herzens sind immer nur böse. Oh, wenn wir uns dieser Wahrheit nähern würden! Wenn wir bereit wären, nach ihr gerichtet zu werden! Dazu muss es mehr geben als den eigenen Willen des Menschen; es muss das Wirken des Geistes Gottes geben.
Wir kennen die tiefen Geheimnisse des menschlichen Herzens kaum: Wegen unserer tiefen Sünde und unseres Stolzes ertragen wir die Zurechtweisung mit so viel Ungeduld; aber wenn wir eine gefährliche Krankheit hätten und es wüssten, würden wir uns nicht über den bitteren Geschmack und die lästigen Wirkungen der Medizin beschweren, die uns zur Heilung unserer Krankheit gegeben wird.
Römer 8,13.147: Ein einziger Schlag kann manchmal das Leben des Körpers nehmen; aber um die Sünde abzutöten, müssen wir immer schlagen, denn die Sünde kämpft immer.
Wenn wir mit der Sünde ringen, können wir sicher sein, dass wir früher oder später siegreich sein werden: Es gibt keine einzige Sünde, deren verderbliche Macht nicht überwunden werden kann (1. Johannes 1,7)8.
Die sogenannten unschuldigen Vergnügungen der Welt sind nur Erfindungen, um Gott zu vergessen.
Es liegt in der Natur der Sünde, durch kleine Anfänge große Macht zu erlangen.
Bekenntnis der Sünde
Sobald das Wort ausgesprochen wird: „Ich habe gesündigt“, fliegt im selben Augenblick der Seraph (Jes. 6)9. Gott „ist treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt“. Wenn wir sie im Namen Jesu bekennen, ist die Gerechtigkeit, die durch das Blut Christi befriedigt wurde, schnell zur Vergebung bereit.
Ohne Bekenntnis kann Gott die Vergebung nicht in der Seele besiegeln (Ps. 32:3-5)10.
Je mehr wir uns in der Bekenntnis der Sünden üben, desto größer wird unser Glück und unsere Freude sein; denn auf jedes wahre Bekenntnis folgt der Geist des Lobes.
Wenn wir zu Gott kommen und uns über uns selbst beklagen, sollten wir ihm danken, dass wir ein Herz zum Klagen haben.
Der Geist Gottes heilt nie, es sei denn, er verwundet; und wenn diejenigen, die Christus suchen, keinen Frieden haben, dann deshalb, weil noch ein Rest von eingebildeter Güte in ihnen ist. Sage Gott dein ganzes Herz, und dein Gewissen wird gereinigt, wenn du die Sünde über dem Kopf des Sündenbocks bekennst.
Es gibt ein gefälschtes Sündenbekenntnis; hüten wir uns vor dieser Fälschung. Wir können sicher sein, dass der Kummer nicht tief ist, wenn die Sünde nicht unterdrückt wird.
Wenn wir bereit sind, unsere Fehler zu bekennen, und an das Blut der Besprengung glauben, werden genau diese Fehler unserem Wachstum in der Gnade dienen: Sie werden wie Dünger für das Feld oder den Garten sein.
Gott tötet, um lebendig zu machen. Er zerschlägt das Gewissen der Menschen, damit sie sich selbst richten. Der erste große Schritt, wenn ein Mensch den Wunsch hat, gerettet zu werden, ist die uneingeschränkte Selbstverurteilung. Sünde, die nicht bekannt wird, wird zugerechnet; aber Sünde, die bekannt wird, wird von Gott ausgelöscht. Der Sünder, der im Namen Jesu kommt, hat einen Titel auf das Leben: das Fundament dieses Titels ist der Name und die Gerechtigkeit Gottes selbst.
Wir sollten Gott jedes innere Böse bekennen, sobald es uns entdeckt wird: und wenn wir uns an unserem Bruder vergangen haben, sollten wir es ihm ebenfalls schnell bekennen. Auf diese Weise werden wir die Gemeinschaft der Liebe mit Gott und untereinander aufrechterhalten.
Es war die Zurechnung unserer Sünden an Christus, die das Antlitz Gottes, des Vaters, vor ihm verborgen hat. Es ist unser uneingestandener Ungehorsam, der wie eine Wolke zwischen Christus und uns hängt.
Wenn ich ein Haus betrete und ein Kind sehe, das wegen seines Ungehorsams in Ungnade gefallen ist, dann denke ich zwar liebevoll an das fehlbare Kind, fühle aber vor allem mit den betrübten, trauernden Eltern. Wenn wir sündigen und von Gott gezüchtigt werden, sollten wir eher bedenken, wie das Herz unseres himmlischen Vaters durch uns betrübt wurde, als dass wir uns mit den Schmerzen unserer Schläge durch seine Rute der Zurechtweisung abfinden.
Wenn wir die Sünden wahrhaftig bekennen und so aufhören, den Heiligen Geist Gottes zu betrüben, werden wir das Zeugnis des Geistes haben, dass das Ohr, der Daumen und die Zehe mit Blut und Öl getränkt sind.
Behalte keine Geheimnisse vor Gott. Ihm die Sünde in allen Einzelheiten zu bekennen, wird uns sehr helfen, sie zu bezwingen.
Der sündige Gedanke des Herzens ist vor Gott die Tat: Das Böse im Leben geht immer vom Bösen aus, das im Herzen genährt wird.
Glauben wir, dass Gott mit oberflächlichen Bekenntnissen tiefer Sünden zufrieden ist? Vergleiche Hiob 40,411 mit 42,2-612.
Nachdem wir durch die Gnade Gottes eine bedrängende Sünde überwunden haben und sie tot zu sein scheint, sollten wir Gott immer noch bekennen, dass sie in uns ist. Auf diese Weise zeigen wir, dass wir nicht von dem Sieg leben, sondern von Gott selbst. Die innewohnende Sünde wird von den Augen unseres Vaters eher als unsere Krankheit denn als unsere Schuld angesehen werden.
Alle Sünde, die wir nicht bekannt haben, hat Macht über uns; aber Gott hilft uns, alle von uns bekannte Sünden zu bezwingen: Er wird uns niemals für von uns bekannte Sünden tadeln.
Die schnellste Beichte ist die leichteste und beste.
Gewissen
Wenn im Gewissen Frieden herrscht, gibt es immer Macht über die Sünde. Der Friede ist wie ein Wächter, der an der Tür des Herzens Wache hält; wenn der Wächter seinen Posten verlässt, übertönt entweder der Tumult im Innern die Stimme des Geistes, oder seine Stimme wird wegen der Stille des Todes nicht gehört.
Ein schlechtes Gewissen ist eine der großen Waffen des Satans gegen die Kinder Gottes: Der Glaube kann nur so kühn sein, wie das Gewissen rein ist.
Es gibt für den Gläubigen keine andere Prüfung als ein schuldiges Gewissen; aber es ist der Triumph des Glaubens, die Schuld durch das sühnende Blut Christi beseitigt zu sehen. Ein kleiner Fleck auf dem Gewissen reißt eine große Lücke in unserer Gemeinschaft mit Gott.
Wenn wir in irgendeinem Punkt Zweifel haben, sollten wir direkt zu Jesus gehen, um eine Lösung zu finden. Die Liebe verabscheut einen verschlungenen Weg.
Wenn wir das Gewissen nicht richtig anleiten, wird es zum Werkzeug Satans; wenn es einen falschen Frieden spricht, richtet es Verderben an; und wenn es überhaupt keinen Frieden spricht, ist es ein Peiniger.
Wir sollten niemals leichtfertig mit den Einflüsterungen eines zweifelnden Gewissens umgehen.
Lass Christus das Herz bewahren, und das Herz wird das Leben bewahren.
Unser Mangel, im Geist zu wandeln, verleitet andere oft zu ähnlicher Nachlässigkeit.
Wie groß ist der Segen eines zarten Gewissens; eines, welches eine kleine Sünde erkennt und damit umgeht - eines, das uns dazu bringt zu sagen: „Erforsche mich, o Gott!“ In diesem Zustand trauern wir nicht nur über einen zornigen Gedanken oder einen Wutausbruch, sondern sogar über einen Gedanken des Unglaubens, der nur aufblitzt.
Die Vergebung der Sünde, die in dem Gewissen bersiegelt ist, stärkt die Seele für die Gemeinschaft mit Gott; ein schuldiges Gewissen treibt uns hingegen von Gott weg. Das sind unscheinbare Dinge in der Welt, aber große Dinge bei Gott.
Das Kind Gottes sollte bedenken, dass es die Wurzel allen Übels in sich trägt: wenn es nicht darauf achtet, den Garten seines Gewissens zu pflegen, wird böses Unkraut sprießen und wachsen; besonders werden die lästigen Sünden seiner unbekehrten Tage seine Plage sein.
Ein peinlich genaues Gewissen kommt vom Fleisch und von der Unkenntnis des Willens Gottes; aber ein gutes Gewissen gehört zu den besten Segnungen Gottes, denn es ist gereinigt durch das Blut Christi und erleuchtet durch die Heilige Schrift und den Geist Gottes.
Wir müssen mit unserem Gewissen umgehen, wie die Menschen mit ihrem Haus: Wenn sie ihre Wohnung sauber halten wollen, müssen sie Tag für Tag putzen.
Ein geistliches Gewissen befasst sich am meisten mit dem Bösen im Herzen; aber wenn das Gewissen nicht geistlich ist, ist das Herz das Letzte, womit man sich befasst.
Eine Ermahnung durch den Herrn, die gebührend beachtet wird, führt uns auf sichere Pfade, während eine nicht beachtete Ermahnung der Vorbote einer scharfen Zurechtweisung ist.
Das himmlische Gewissen sagt niemals: „Muss ich dies aufgeben? muss ich das aufgeben“, denn das gefällt dem Herzen Christi nicht.
Habe ich Glauben und ein gutes Gewissen? Dann kann ich alles Gott überlassen - soll er geben oder nehmen oder zurückhalten, wie es ihm gefällt.
Ein reines Gewissen ist ein Gewissen, das durch das Blut Christi so gründlich geläutert ist, dass es die Seele gleichsam zu einem Spiegel macht, in dem man das Antlitz unseres himmlischen Vaters sieht.
Ein feines Bewusstsein gegenüber dem Unglauben und seinen geringsten Regungen wird uns auf unserem Weg des Gehorsams und in unserem Wandel mit Gott sehr helfen.
Wir sollten unser Gewissen ständig durch das Wort Gottes prüfen und unseren Nächsten helfen, dasselbe zu tun. Es wäre in der Tat ein Segen für die Heiligen, wenn sie sich darin üben würden, alles nach der Heiligen Schrift zu beurteilen. Ein Kind Gottes kann in den Augen der Menschen untadelig wandeln, aber wenig von der Gesinnung Christi und wenig vom Geist der Gemeinschaft haben: sein Gewissen kann in so geringem Maße vom Wort Gottes geleitet sein, dass es, was die Erbauung anderer angeht, kaum besser ist als ein Stück Holz.
Das Kreuz Christi
Das Kreuz Christi ist das Leben aller wahren Gemeinschaft mit Gott, und diejenigen, die Gott am nächsten stehen, kennen das Geheimnis dieses Kreuzes am besten.
Wenn die Leiden Christi, der sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod - dem Tod am Kreuz - viel in meinem Herzen sind, werde ich sehen, dass mein schlimmster Feind der Stolz ist, besonders der Stolz der Weisheit und der Stolz der Rechtschaffenheit. Ich werde meine Seele auffordern, wie es der König von Syrien mit seinen Hauptleuten tat: „Ihr sollt weder gegen einen Geringen noch gegen einen Großen kämpfen, sondern gegen den König von Israel allein!“ Wenn im Kampf meiner Seele der Stolz unterdrückt ist, wird jede andere Sünde in Ketten gehalten.
Es ist das Geheimnis der Vorbeugung und Heilung allen Übels, jeden Tag mit dem Kreuz Christi zu beginnen und zu verbringen (Johannes 6:56)13.
Die Gebote der Schrift sind gegeben, um das Leben eines Christen zu leiten, und ihre Ansprüche sind alle auf das Kreuz Christi gegründet.
Im Kreuz Christi ist Leben; auf dem Weg seiner Gebote ist Freiheit. Lasst uns jedes Kreuz auf uns nehmen, das uns im Weg liegt - schneidet die rechte Hand ab und reißt das rechte Auge aus: der Segen muss herabkommen.
Durch das Kreuz Christi ist uns die Welt gekreuzigt, und wir sind der Welt gekreuzigt; während wir durch den Geist die Taten des Leibes abtöten, gewinnen wir durch alle unsere Verluste und haben Gewinn selbst bei dem, was das Fleisch als bittere Enttäuschung empfindet.
Es gibt eine Eigenschaft im Namen Christi, die dieses Tal der Tränen zu einem fruchtbaren, angenehmen Ort macht.
Derjenige, der am meisten in der Gemeinschaft mit Gott wandelt, hat die tiefste und wahrhaftigste Verständnis von Christus. Ein solcher wird es lieben, zu betrachten, wie Er, der in der Gestalt Gottes war, sich seines Zustandes der reinen Gleichheit mit Gott entledigte; wie das fleischgewordene Wort auf jeder Stufe Seiner Erniedrigung, vor allem am Kreuz, Seine Herrlichkeit offenbarte. Von allen Werken Gottes ist die Erlösung das größte. Nur im Kreuz unseres Herrn Jesus Christus kommen die Vollkommenheiten Gottes voll zum Ausdruck; und von diesem Kreuz können wir nur durch die Heilige Schrift und den Heiligen Geist Gottes ein wahres Verständnis haben.
Als der Sohn Gottes Knechtsgestalt angenommen hatte, konnte er sagen: „Mein Vater ist größer als ich“; aber sein Gehorsam zeigte, dass er Gott gleich war: Der Gehorsam bis zum Tod am Kreuz war ein Gehorsam, zu dem nur der Sohn Gottes berufen werden konnte und den nur er leisten konnte.
Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte Finsternis über dem Land; Finsternis zur Mittagszeit. Entsprechend der natürlichen Liebe Gottes, des Vaters, zu seinem Sohn, muss das Antlitz des Vaters immer auf den Herrn Jesus gerichtet gewesen sein; aber Christus war die Bürgschaft des besseren Bundes, und Gott musste als sündentilgender Richter mit seinem eigenen Sohn am Kreuz als unserem Bürgen und Sündenträger verfahren: „Verflucht ist jeder, der am Baum hängt.“ Das Land ist ein Typus für Christus; und während von der sechsten bis zur neunten Stunde der Lauf der alten Schöpfung in Bezug auf das Land eine seltsame und schreckliche Unterbrechung erlitt, sogar eine dichte Finsternis zur Mittagszeit, zeigte sich darin das größte Werk, das größte Ereignis der neuen Schöpfung; Gott verschonte seinen eigenen Sohn nicht, sondern richtete Ihn für uns alle; Christus, der keine Sünde kannte, wurde für uns zur Sünde, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes gemacht würden; Christus wurde um unseretillen zum Fluch, um uns vom Fluch des Gesetzes zu erlösen. Der Wille des Herrn Jesus war in jedem Augenblick eins mit dem Willen Gottes, des Vaters; aber der Gehorsam des Herrn wuchs mit zunehmender Prüfung und entsprechend den Anforderungen, die an ihn gestellt wurden: Am Kreuz gehorchte er bis zum Äußersten; am Kreuz offenbarte er in vollem Umfang sein Einssein mit dem Vater. Jetzt stirbt er nicht mehr; als der Gekreuzigte, der den Vater auf Erden verherrlicht hat, wohnt er für immer im Schoß des Vaters, im Licht seines Antlitzes. Durch den Glauben wohnen wir bei Christus, dem Herrn, und lernen ein wenig von seinem Kreuz; bei der Auferstehung werden wir es wahrhaftig lernen; doch immer lernen wir - und immer preisen wir das Lamm, das geschlachtet wurde. So sei es uns immer gegenwärtig in unserem Aufenthalt hier, daß Christus durch den ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott geopfert hat. So sollen unsere Herzen voll des Liedes sein: „Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen!“ (Jesaja 6:3.)14
Das Werk Christi ist das Licht, das Leben, die Freude, die Herrlichkeit und der Duft des Himmels.
Es gibt kein Zeugnis für Gottes Hass auf die Sünde wie das Kreuz Christi. Es gibt Zeugnisse dafür über, um und unter uns; aber im Kreuz, und nur darin, sehen wir Gottes Haß gegen die Sünde in vollem Umfang.
Christus stieg immer tiefer hinab, sogar bis in die Tiefen des Kreuzes; aber in den Augen Gottes war es ein ständiger Aufstieg zum Thron der Herrlichkeit.
Wenn wir mit gottgefälliger Trauer um die Sünde trauern wollen, müssen wir sie in Gemeinschaft mit Christus im Licht des Kreuzes betrachten.
Das Naturgesetz, das Gesetz des Mose und ein verdorbenes Evangelium sind so viele Zufluchtsorte der Lüge, zu denen die Menschen fliehen, um gerettet zu werden, anstatt zum Kreuz Christi zu kommen.
Das Kreuz Christi ist der Ort der Begegnung zwischen Gott und dem Sünder. Es ist der Ort der Begegnung zwischen Gott und seinem Volk. Es ist auch der Ort der Begegnung für die Heiligen: es ist nur durch die Gegenwart des gekreuzigten Jesus in ihrer Mitte, dass sie zur gegenseitigen Erbauung einander treffen können.
Christi Barmherzigkeit, meines Bürgen, wäre für mich der ewige Tod gewesen.
Im Kreuz Christi offenbart sich vollkommen die Heiligkeit Gottes: so groß ist Seine Heiligkeit, dass selbst die Himmel vor Ihm nicht rein sind.
Die Schriften zeigen uns, dass Gott durch das Kreuz Christi die Gottlosen erträgt. Gottes Gerechtigkeit wird durch das Kreuz so sehr erhöht, dass sie Langmut gegenüber den Unwiedergeborenen üben kann; ein wichtiger Zweck dieser Langmut ist die Berufung der Gemeinde.
Alle Prüfungen und alles Leid aller Geschöpfe - selbst, wenn sie zusammengehäuft würden - können nicht mit dem Leiden Christi am Kreuz verglichen werden.
Als der Sünde-rächender Gott der Heiligkeit und Gerechtigkeit verließ Gott Christus am Kreuz; aber Christus und Seine Sühnetod war Ihm unendlich wohlgefällig. Gott nahm das Werk Seines geliebten Sohnes an und erweckte Ihn als Zeichen dieser Annahme von den Toten auf.
Menschliche Natur
Der fleischliche Sinn lauert stets auf Selbsterhöhung und wird nach jedem Strohhalm greifen, um dies zu erreichen.
Täuschungen werden in Gottes Wort mit ihren Korrekturen beschrieben, damit wir sie vermeiden können: Wenn Abraham täuschte, finden wir ihn korrigiert; wenn Isaak täuschte, wird er getadelt; und die Täuschung, die Jakob an seinem Vater verübte, suchte ihn fast sein ganzes Leben lang heim. Wenn David und Jonathan übereingestimmt hätten, sich nur auf Gott zu verlassen, wie viel Ärger danach wäre verhindert worden! (1. Sam. 20 ff.)15
Korrektur besteht nicht immer darin, dass bittere Dinge über uns kommen, sondern kann darin bestehen, dass wir eine höhere Ehre nicht erlangen, die wir, wenn wir in größerer Schlichtheit gewandelt wären, von Gott empfangen hätten.
Das ist am schwersten zu ertragen, was meinen Stolz berührt; verletzter Stolz hat kein Mitgefühl und hört auf keine Vernunft.
Eile ist das Wirken des Fleisches; Glaube wirkt, wie Gott, in Muße.
Engel haben keinen Neid, weil sie keinen Stolz haben. Wird Gott verherrlicht? Engel sind glücklich. Die Herrlichkeit Gottes sei unsere Freude, unsere Speise, unser Trank. Die Liebe neidet nicht: Wenn ein Glied geehrt wird, sagt die Liebe, ist das meine Ehre, meine Freude.
Christus muss erhöht und in unseren Herzen sehr hoch sein, wenn das unbändige Fleisch und seine eigensinnigen Begierden gezügelt werden sollen.
Selbstgerechtigkeit und fleischliche Weisheit sind Rädelsführer der Feinde der Seele.
Wir sollten mit unserer verdorbenen Natur so umgehen, wie wir mit einem berüchtigten Dieb umgehen würden - ihr niemals trauen.
Der größere Teil unserer Sorgen entsteht durch verletzten Stolz, vereitelten Eigenwillen und ängstlichen Unglauben.
Stolz hat immer ein neidvolles Auge und eine neidische Zunge: Neid ist nur der Verdruss des Stolzes.
Es ist ein Zeichen wahren Wachstums in Gnade und Geistlichkeit des Geistes, zurückzublicken und sich in Bezug auf vergangene Missetaten erneut mit Gott auseinanderzusetzen. Die Seele profitiert sehr von einem zarten Gewissen, das sich vor dem Herrn mit den Sünden der frühen Jugend auseinandersetzt. Charaktermängel und schwacher Widerstand gegen Versuchungen können zurückgeführt werden auf die Vernachlässigung der Auseinandersetzung mit Gott durch das Kreuz bezüglich unserer leicht wiederkehrenden Sünden. Zurückzublicken und unseren vergangenen Zustand zu überprüfen, wird uns ermöglichen, die Geschichte von Gottes gegenwärtiger Züchtigung zu lesen und uns beim gegenwärtigen und zukünftigen Wachstum unserer Seelen zu helfen.
Das Evangelium von Christus ist ein offenerer Feind des Stolzes des Menschen als das Gesetz des Mose. Israel empfing Moses Gebote mit Gehorsamsgelübden, sagte aber von Christus: “Weg mit ihm! Kreuzige ihn!”
Die Hauptsünde des Menschen ist die Unabhängigkeit von Gott. Was ist die Heilung? Christus, der Sohn Gottes, erniedrigte sich selbst bis zum Tod am Kreuz. (Phil. 2,5-8.)16
Naaman, der Syrer, war in seinen eigenen Augen jemand; deshalb war er wütend über das Gebot, das ihn zu nichts machte.
Wenn wir denken, dass wir unterbewertet werden, lasst uns uns auf Gottes Waagen wiegen, und wir werden die Geringschätzung leicht ertragen.
Die Prahlerei des sich selbst erhöhenden Menschen ist nur die Täuschung seines Stolzes, um seine angeborene Eitelkeit vor seinen eigenen Augen und denen seines Nächsten zu verbergen.
Der Mensch ohne Gott mag aus der Ferne etwas zu sein scheinen. Komm ihm nahe; sei vertraut mit ihm; du wirst feststellen, dass er nichts ist. Aber “wohl denen, die in deinem Hause wohnen; sie werden dich immerdar preisen.” Selbst jetzt, während wir noch im irdischen Haus dieser Hütte sind, stellen wir fest, dass wachsende Vertrautheit mit Gott eine Zunahme von Ehrfurcht und Liebe mit sich bringt. Oh, gesegnete Hoffnung! Wir werden erkennen, wie wir erkannt sind; von Angesicht zu Angesicht sehen und zufrieden sein; aufwachen in der Gleichheit des Herrn.
Viele gibt es, die gut von der Wahrheit des Evangeliums sprechen können, aber die, wenn sie zur Selbstverleugnung, zur Aufnahme von Kreuzen, zum Leiden um Christi willen aufgerufen werden, sich als tönendes Erz und klingende Zimbeln erweisen: Erkenntnis bläht auf, aber Liebe erbaut.
Absaloms Eitelkeit ließ sein Haar lang wachsen; und sein langes Haar tat den Dienst des Henkerseils. Lasst Eltern die warnende Stimme hören und ihre Kinder von frühester Kindheit an lehren, die Furcht Gottes als ihren besten Schmuck zu betrachten.
Glaube
Wenn wir nur handeln, weil unser Weg frei von Schwierigkeiten ist, so ist das kein Glaube. Glaube baut auf Gottes Wort, ungeachtet der Schwierigkeiten; und im Glauben zu wandeln bringt Gott höchste Ehre; aber es ist eine Kreuzigung des Fleisches.
Um stark im Glauben zu sein, sind zwei Dinge notwendig: eine sehr geringe Wertschätzung unserer selbst und eine sehr hohe Wertschätzung Christi.
Die vornehmste Vortrefflichkeit des Glaubens ist, dass er uns in die Gemeinschaft mit Gott bringt. Abel - der erste, der in Hebräer 1117 erwähnt wird - wird nicht wegen irgendeiner großen Tat in den Augen der Menschen gelobt, sondern weil er Gott auf annehmbare Weise anbetete. Nichtsdestotrotz gibt es keine Grenze für die Kraft des Glaubens, wenn wir Gott vertrauen, was auch immer zu tun ist.
Gott schützt die Schwachen im Glauben vor manchem Sturm, wodurch die Starken im Glauben geprüft werden müssen. (1. Mose 22)18
Wenn ein Mensch ein Haus oder ein Schiff baut, achtet er darauf, dass kein Balken überlastet wird; so überfordert Gott niemals unseren Glauben, sondern bringt Trost, da er unser Wesen kennt und uns nicht Kummer auf Kummer leiden lässt, gemäß Phil. 2,27.19
Durch Vernachlässigung Gottes und das Vergessen seines Wortes und seiner Verheißung kann unser Geist für die eindeutigsten Dinge verblendet werden. Isaak hätte, durch seinen Eigensinn und indem er zuließ, dass seine natürliche Parteilichkeit ihn blendete, die Absichten Gottes bezüglich Jakob als bedeutungslos beiseitegeschoben. Wenn unser Glaube besonders stark ist, müssen wir uns umso mehr vor Unglauben in Acht nehmen (vergleiche 1. Samuel 26,5 ff.20 mit 27,121). Denn wie das Fleisch durch Sünde einen großen Anlass zur Versuchung findet, so auch durch Gnade; und jeder, der dieses nützliche Buch, sein eigenes Herz, gründlich studiert, muss das erkennen.
Bald nachdem Abraham Gott sehr vertraut hatte, verleugnete er durch Unglauben seine Frau. Moses, der sanftmütigste Mensch, redete unüberlegt mit seinen Lippen. David, der demütige, vergebende Mann, wurde durch die Worte Nabals zu stolzem Zorn bewegt.
Glaube, der immer gemäß dem Sinn Christi handelt, lässt sich zu keiner unwürdigen List verleiten, um sich aus der Not zu befreien, und überlässt die Folgen ganz Gott.
Ein wenig Zunahme des Glaubens bewirkt große Veränderungen des Urteils in uns und bringt die sonst verborgenen Reichtümer der Gnade und Weisheit Gottes hervor: Er entfacht seine Macht, Wunder für uns zu tun, indem er das Meer teilt, wenn dessen Wellen tosen.
Hebr. 11,24.22 - Moses’ erster großer Schritt des Glaubens war die Weigerung, sich als Sohn der Tochter des Pharao bezeichnen zu lassen. Doch Moses irrte sich um vierzig Jahre in der Zeit für die Befreiung Israels. Er war zu voreilig; richtig im Hinblick auf den Zweck, nicht im Hinblick auf die Zeit. Er war nicht damit zufrieden, nur den Willen Gottes zu tun; er wollte sogleich etwas Großes vollbringen. Nachdem er das Haus des Pharao verlassen hatte, hätte er Gott um weitere Führung bitten sollen. Wir brauchen Führung Schritt für Schritt. “Ich (spricht der Herr) lehrte Ephraim gehen und nahm sie an ihren Armen” (Hos. 11:3)23.
Der Glaube blickt direkt auf das Gebot, um es zu befolgen, und nimmt die Verheißung zu seiner Unterstützung. Er drängt seinen Weg voran, ungeachtet der Gefahren. Moses muss “vorwärtsgehen”, obwohl der nächste Schritt das Volk ins Meer führt. Was auch immer uns die äußeren Umstände sagen mögen, es ist durch das Vorwärtsgehen auf dem schmalen Weg des Gehorsams, dass wir die Wahrheit der Verheißungen und die Treue, die Weisheit und die Macht unseres verheißungsgebenden Gottes beweisen.
Wir dürfen uns nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen, sondern müssen uns von Verheißungen tragen lassen. Als Jakob den Rock Josephs sah, der ihm gebracht worden war, hätte er sagen sollen: “Ich sehe den Rock, der mit Blut bedeckt ist; ich höre den Bericht vom Tod Josephs; aber, Herr, ich glaube deinem Wort - deinen Verheißungen bezüglich der Größe und Herrlichkeit meines Sohnes: Was du gesprochen hast, wirst du vollbringen.”
Es ist ein großer Beweis für die Stärke und Festigkeit des Glaubens, wenn wir, eifrig darauf bedacht, Gott zu gefallen, über unseren bloßen Gehorsam gegenüber Gott selbst hinauswachsen.
Gnade macht Opfer leicht, weil sie geradewegs auf Jesus blickt.
Unglaube erzeugt alle Arten von Übeln; Glaube verhindert und heilt sie.
Wollten sich die Heiligen Gottes doch an diesem Maßstab prüfen: “Wie viel glaube ich?”, anstatt “Wie viel weiß ich?”
Wir gefallen Gott, indem wir ihm vertrauen; seiner Gnade, seiner Liebe, seiner Weisheit vertrauen; ohne Einschränkung vertrauen: aber nur nach und nach kommen wir dazu, unsere eigene Weisheit für Torheit und Gottes Weisheit für wahre Weisheit - unendliche Weisheit - zu halten; dann sind wir in der Lage, uns ihm uneingeschränkt hinzugeben.
Glaube arbeitet und hält durch, trotz aller Anscheinlichkeiten und inmitten aller Schwierigkeiten.
Lasst uns lieber im Glauben auf Christus zur Rechten Gottes blicken als auf den Berg der Schwierigkeiten vor unseren Augen.
Eine der besten Antworten auf das Gebet ist, im Gebet verharren zu können. (Vgl. Matthäus. 15,21-28.)24
Der Glaube schreit unablässig zu Gott um seine eigene Vermehrung.
Alles, was im Bereich der Verheißungen Gottes liegt, liegt im Bereich des Glaubens.
Lasst den Glauben die Herzenssünden auf Christus legen, und es wird keine Schandflecken auf der Haut geben.
Der Glaube erwartet Gott; aber er wartet auch auf Gott. Jakob (in Gen. 32,10-13)25 erwartete in Bezug auf seinen Bruder Esau Gott; aber er wartete nicht auf Gott. Hätte er das getan, hätte er sich nicht siebenmal vor seinem Bruder verbeugt (33,3)26: Esau hätte sich vor ihm verbeugen müssen (27,29)27.
Gott hat Freude daran, den Glauben dazu zu bringen, das zu tun, was das Fleisch für unmöglich erklärt. O, wie kostbar ist doch der entschlossene Glaube, der unter allen Umständen mit Gott wandelt, gegen die Mächte der Finsternis kämpft und sich nicht vor dem Haman der bösen Gewohnheiten oder bösen Prinzipien verbeugt!
Wir können keine Verlierer sein, wenn wir Gott vertrauen, denn er wird durch den Glauben geehrt, und am meisten geehrt, wenn der Glaube Seine Liebe und Wahrheit hinter einer dicken Wolke seiner Wege und Vorsehung erkennt. Glücklich sind diejenigen, die so geprüft werden! So spricht der Herr: “Achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet” (Jakobus 2,3)28. Lasst uns nur frei sein von Unglauben und einem schlechten Gewissen, und wir werden uns im Felsen und Zelt des Herrn verbergen, beschützt unter den Flügeln ewiger Liebe, bis alle Not vorüber ist.
Der Glaube kann die Prüfung von Tod und Begräbnis bestehen und kann unter allen Umständen Loblieder auf Gott singen.
Ein standhafter Vorsatz, Gott zu vertrauen, wenn Er dem Unglauben entgegenstehend scheint, die Verheißung zu brechen, deutet auf ein Wachstum im Glauben hin. “Ob er mich schon tötet, so will ich ihm doch vertrauen” (Hiob 13,15)29.
Gott ermutigt oft die Schwachen im Glauben, indem er Gebete schnell erhört; aber die Starken im Glauben werden durch Gottes Verzögerungen geprüft.
Das Gebet des Eigenwillens mag seine Antwort erhalten, wie bei den Israeliten: “Er gab ihnen, was sie begehrten, sandte aber Dürre in ihre Seele” (Ps. 106,15)30.
Der Glaube ist das gute Seil, das, gedehnt und angespannt, im Sturm nicht reißt.
Die Prüfung demütigt die Seele und befähigt sie, den gereiften Segen zu tragen und einen vollen Becher mit ruhiger Hand zu halten. Der Glaube ist nicht entmutigt, sondern hält in Geduld aus und erwartet den verheißenen Segen zur rechten Zeit.
Was ist die Speise und Nahrung des Glaubens? “Mein Fleisch ist wahrhaftige Speise, und mein Blut ist wahrhaftiger Trank” (Johannes 6,55)31.
Gott beim Wort zu nehmen, ist die Aufgabe des Glaubens.
Der Glaube kann niemals den Lohn des Durchhaltens verfehlen: Der Herr hat Freude an ausdauerndem Glauben.
Lasst uns in der Prüfung des Glaubens auf unseren Geist achten, dass wir Gott ohne Einschränkung vertrauen. Die Ruhe der Seele in ihm ist seine Freude; und er wird sie ehren. Jahwe thront als König über den Fluten, und der Glaube sitzt mit ihm.
Gemeinschaft mit Gott
Gott zeigt in Seinem Umgang mit Seinen widerspenstigen Kindern die Geduld Seiner Liebe; aber mit den Gehorsamen wandelt Er in der Gemeinschaft Seiner Liebe. In beiden Fällen verherrlicht Er sich selbst. Glücklich sind diejenigen, die unter Seinem Lächeln der Anerkennung leben.
Die Gemeinschaft mit dem Vater und mit Seinem Sohn Jesus Christus und die Gemeinschaft des Geistes sollte das tägliche Brot für unsere Seelen sein.
Wenn die großen Wahrheiten von Gottes ewigem Ratschluss der Gnade und Seiner erwählenden Liebe nicht den ihnen gebührenden Platz in unseren Herzen einnehmen, müssen wir notwendigerweise mehr oder weniger alle Wahrheit missverstehen: Wir können weder unsere Verpflichtungen gegenüber Gott erfüllen noch sie auch nur richtig erkennen.
Wenn wir aus der Kammer der Gemeinschaft hervorkommen, wird die Atmosphäre des Lästerns für uns sein wie die verdorbene Luft einer Großstadt für jemanden, der die reine Luft eines Berggipfels oder die frische Brise der Küste geatmet hat.
Wenn unsere Seelen nicht in Gemeinschaft mit Gott leben, werden uns die Schriften nicht ihre Kraft und Nahrung geben.
Es gibt nichts so Lehrendes wie das Wandeln mit Gott; nichts so Prüfendes für Herz und Gewissen, als in allen Dingen zu suchen, vor Ihm zu wandeln; zu hören, zu sprechen und zu handeln für ein großes Ziel, nämlich Gott zu gefallen und Seinen Willen von Herzen zu tun.
Der Herr leitet uns mit Seinem Auge; das heißt, Er wird uns so leiten, dass Er uns Seiner Führung versichert. Er wird mit uns umgehen wie eine zärtliche Mutter mit ihren Kleinen, die sie nicht aus den Augen lässt.
Es gibt keine Gemeinschaft mit Gott als durch das Blut Seines lieben Sohnes. Dadurch spricht Er zu uns und nennt uns Kinder; und dadurch rufen wir: “Abba, Vater” und schütten unsere Herzen in Seinen Schoß aus. Und wir können zu Ihm sprechen, wie wir nicht zum menschlichen Ohr sprechen können, denn das Herz des Menschen ist nicht wie das Herz Gottes.
Wir können niemals gedeihen, wenn wir Gott nicht im Verborgenen suchen; und wenn wir in unseren Kämmerlein beginnen, werden wir dort nicht enden, wir werden Ihn auch in den Versammlungen der Heiligen suchen und finden.
Es ist eine der gesegneten Früchte der Gewohnheit, mit Gott zu wandeln, dass die Seele weiß, was zu tun ist, wenn sie Gott missfallen hat. “Einen zerschlagenen Geist, wer kann ihn ertragen?” Doch selbst diese Last kann Gott uns befähigen, auf Ihn zu werfen.
Als Abraham zum ersten Mal seinen Fuß auf seine Pilgerreise setzte, wusste er nicht, welche Begegnungen mit Gott für ihn bereitlagen: Er wagte sich auf das Geheiß und die Verheißung Gottes, und Seine Barmherzigkeit mehrte sich für ihn, je weiter er voranschritt.
Wann immer wir vor Menschen leben, anstatt vor Gott zu wandeln, wird es Unruhe und Unbehagen geben.
Es ist für Gott unmöglich, Seinen Heiligen auf dem Weg der Gemeinschaft zu begegnen, außer auf dem Pfad des Gehorsams. Wenn sie sich außerhalb dieses Pfades befinden, begegnet Er ihnen mit Züchtigung, um sie in die Gemeinschaft mit Sich Selbst zu bringen.
Wenn wir die geringste Spur des Sinnes Christi in jemandem sehen, sollten wir uns daran erinnern, dass sich in solchen das Herz Gottes freut.
Nachlässigkeit in Bezug auf die Freundschaft Christi ist die schreiende Sünde der Kirche.
Wenn wir sagen: “Herr, bring uns Dir nahe”, beten wir um viele Dinge, die, wenn sie kommen, bitter für unseren Geschmack sein werden. Zu solchen Zeiten ist es gut, sich an unseren Vorkämpfer zu erinnern: Er bat darum, verherrlicht zu werden; aber bevor der Himmel für Ihn geöffnet wurde und Er darin aufgenommen wurde, musste Er durch den Garten Gethsemane gehen und am Kreuz schreien: “Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?”
Es sollte uns sehr schmerzlich sein, einen Wunsch zu haben, sei er auch noch so gering, der dem Sinn Christi zuwiderläuft.
Sobald es unser fester Vorsatz ist, Christus zu gefallen, nimmt Er uns als Seine Herzensfreunde an.
Je mehr wir von Christus in unseren Herzen haben, desto weniger Platz ist für das Selbst.
Wie lieblich, wie angenehm kann ein Christ seinen Weg zur Herrlichkeit verkürzen, indem er alle seine Last der Sünde und Sorge auf Jesus wirft und den ganzen Tag in Liebe und Gemeinschaft mit Ihm wandelt! Wer seine Lasten auf den Herrn wirft, wandelt leicht und glücklich, wie einer, der gar keine Last hat.
Die Gemeinschaft mit Christus kann nur durch ständige Wachsamkeit aufrechterhalten werden. Wo viel Liebe zwischen Freunden ist, ist ein kalter Blick ein Anlass zur Klage. Lasst uns sehr eifersüchtig über uns selbst für den Herrn wachen und gegen die geringste Scheu zwischen der Seele und Christus ankämpfen. Pflegt einen ständigen Umgang mit Ihm; seid schnell und geschickt darin, Ihm kleine Dinge zu bringen; und die Frucht wird ein Wachstum der Gemeinschaft sein.
Obwohl wir in einer Zeit der Versuchung nichts in uns sehen mögen als das, was wertlos und hassenswert ist, deuten unsere Liebeskämpfe nach Christus doch auf Seinen Geist hin, der in uns wohnt.
Wenn wir die Erfahrung des Mitgefühls des Herrn Jesus machen wollen, müssen wir viel an Seinem Kreuz sein und uns viel mit den Sorgen anderer beschäftigen.
Es gibt einen kurzen Weg zum Trost im Leid, den nur wenige von Gottes Volk beschreiten; es bedeutet, viel mehr an Christi Seligkeit zu denken als an unser eigenes Leid; aber ach! das Mitgefühl ist meistens nur einseitig. Christus hat vollkommenes Mitgefühl mit uns. O dass wir Gemeinschaft mit Ihm in Seiner Freude zur Rechten Gottes hätten!
Obwohl Christus über tausend Dinge in uns betrübt sein kann, die kein anderes Auge als Seines sehen kann, ist doch keiner so leicht zufrieden zu stellen wie Er durch unsere kleinen Liebesbemühungen.
Unsere Freude an Christus spricht eine Sprache, die alle Herzen verstehen können, und ist ein Zeugnis für Ihn, wie es bloßes Wissen und bloße Äußerung niemals geben können.
Es ist nur ein kleiner Beweis der Liebe, einen Freund zu besuchen, der nebenan wohnt, aber eine weite Strecke über Berg und Tal zurückzulegen, zeugt in der Tat von Liebe. Lasst uns unsere Liebe zu Christus zeigen, indem wir keine Mühe, keine Arbeit scheuen, um Ihn im Gebet, im Lesen des Wortes und in der Betrachtung darüber zu suchen. Lasst uns freudig alle Schwierigkeiten überwinden, und freudige Gemeinschaft wird unser Lohn sein.
Wenn wir irgendetwas tun, ohne uns mit Gott zu beraten, so verbergen wir – um in menschlicher Weise von Ihm zu sprechen – die Sache vor Ihm, unserem Vater, und betrüben so Seinen Geist. Wir tun Ihm Unrecht und uns selbst auch, wenn wir in irgendetwas keine Gemeinschaft mit Ihm haben.
Wenn es vom Geist Gottes geflüstert wird, dass Der, der zur Rechten Gottes ist, geehrt würde, wenn wir dies oder das täten oder nicht täten - wenn wir die stille, sanfte Stimme missachten, werden wir, obwohl wir nicht öffentlich beschämt werden, das Lächeln der Anerkennung vermissen, das für das gehorsame Kind so wertvoll ist.
Die Ursache für den Mangel an Gemeinschaft mit Gott lässt sich wie folgt zusammenfassen: Ungehorsam. Ein anderer mag mir meine Habe oder mein Leben nehmen, aber er kann mich nicht meiner Gemeinschaft mit Gott berauben; wenn ich diese entbehre, bin ich selbst der Dieb und der Räuber.
Wir sollten immer glücklich in Gott und in Seinen Wegen sein; wenn wir es nicht sind, beeinträchtigen wir die Qualität unseres Gehorsams.
Wir sind nie so gut auf einen wirksamen Dienst am Menschen vorbereitet wie dann, wenn wir Gemeinschaft mit Gott pflegen.
Lasst uns geschickt darin sein, Gottes Angelegenheiten zu unseren zu machen: dann werden wir sehen, dass Er unsere Angelegenheiten zu Seinen macht.
Diejenigen, die wissen, was es bedeutet, viel mit Gott zu verkehren, wissen, dass ihre Hoffnungen und Wünsche sozusagen begraben werden müssen und dass sie es Ihm überlassen müssen, zu Seiner eigenen Zeit und auf Seine eigene Weise eine Auferstehung herbeizuführen.
Gott teilt Seine Liebesgemeinschaft nach dem Eifer im Suchen aus.
Es ist gut für uns, unsere Wünsche auf das Vertrauen und Gefallen an Gott zu beschränken.
Wenn unsere Gemeinschaft mit dem Vater und Seinem lieben Sohn ist, werden wir aus dem Charakter unseres Vaters ablesen können, was Seine Wünsche sind. Irrtümer im Urteil entspringen mehr oder weniger dem Mangel an Gemeinschaft mit Ihm. Die Vertrautheit mit Seinem liebenden Herzen wird unseres erweitern.
Wir haben durch Jesus, den Sohn des Vaters, mit Kühnheit und Zuversicht Zugang zu Gott. Erzählen wir unsere Geschichte am Thron der Gnade? Gemeinschaft bedeutet, dass sich das Herz auf beiden Seiten öffnet, und zwar ohne Vorbehalt.
Christus
Christus ging zweimal an den Engeln vorbei. Er sank in Seiner Demütigung weit unter sie; Er erhob sich in Seiner Erhöhung weit über sie.
Wenn Christus das Leben und die Schönheit unserer sonnigen Tage ist, so ist Er der Bruder, der für unsere Not geboren ist; und Seine Liebe wird durch die dunkelste Wolke leuchten und sie zerschlagen. Nachdem Er einmal ein Leidender war, verkehrt Er mit Seinen leidenden Gliedern und weist uns an, unsere Prüfungen in eine gerechte Waage zu legen; unsere Trübsal leicht und zeitlich zu nennen (2. Korinther 4,17.18).32
Gänzlich auf Christus ruhen; gänzlich von den Werken des Fleisches ablassen - das ist das Geheimnis, in Ihm zu bleiben.
Wachsende Bekanntschaft mit Christus macht Ihn immer kostbarer für unsere Seelen. Wenn Christus irgendetwas weniger als unergründlich wäre, könnte Er uns nicht zufriedenstellen - könnte weder das Herz erfüllen noch dem Gewissen Frieden geben.
Die Stärke der Liebe zeigt sich in großen Dingen; die Zärtlichkeit der Liebe in kleinen Dingen. Christus zeigte die Stärke Seiner Liebe am Kreuz, indem Er starb und den Fluch für uns trug; die Zärtlichkeit Seiner Liebe, als Er sagte: “Siehe, deine Mutter!”, “Kinder, habt ihr etwas zu essen?”, “Frau, warum weinst du?”
Es gab einen unermesslichen Unterschied zwischen dem Zustand Christi am Kreuz, als Er unter dem Schrecken des Richters sagte: “Mein Gott, mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?”, und als Er sagte: “Vater, in Deine Hände befehle Ich Meinen Geist.”
“Seid so gesinnt, wie auch Jesus Christus gesinnt war” (Philipper 2,5)33. Er konnte nicht tiefer sinken als an Sein Kreuz: Wir können die Tiefen Seiner Demütigung ebensowenig ergründen wie die Herrlichkeit Seiner Gottheit begreifen. Seine Erhöhung entspricht Seinem Kreuz. Er kann nicht höher aufsteigen als zur Rechten Gottes, noch einen süßeren Ruheort von Seinen Leiden und Seiner Mühe finden als den Schoß des Vaters. Seine Ruhe und Erhöhung müssen wir teilen, da wir Miterben mit Christus sind; Er wird nicht zufrieden sein, bis Seine Glieder mit Ihm auf Seinem Thron sitzen. So lasst diese Gesinnung in uns herrschen, die in Christus Jesus herrschte (siehe Philipper 2,5-15)34; und da die demütige Gesinnung, die so schwer zu erlangen ist, der Ehrung durch Gott vorausgehen muss, lasst uns dankbar sein für alle Zucht Gottes, wie bitter sie auch sein mag, ohne die der Stolz sich nicht beugt und der eitle Mensch nicht zur Erkenntnis seiner selbst kommt.
Möge die Fülle Christi unsere erweiterten Herzen Tag für Tag erfüllen. Durch die Gemeinschaft mit Ihm wird die Seele immer aufnahmefähiger, und doch lässt uns die Bekanntschaft mit Ihm mehr und mehr unsere eigene Geringfügigkeit spüren.
Lasst es uns zur Gewohnheit machen, uns täglich im Verborgenen von Christus zu nähren; so sollen wir essen und trinken und den Leib des Herrn in der Versammlung zum Abendmahl des Herrn erkennen.
Wollen wir mit Liebe zu Christus erfüllt werden - lasst uns die Liebe Christi zu uns im Tod des Kreuzes betrachten.
Christus und die Gemeinde
“Wie kostbar sind mir auch Deine Gedanken, o Gott! Wie gewaltig ist ihre Summe!” (Ps. 139,17)35. Dies ist die Sprache Christi, des Hauptes, der die Glieder als eins mit Sich Selbst betrachtet. Der Brief an die Epheser ist das Auswalzen dieses Goldstücks.
Gehe niemals einen gewundenen Pfad, um Annahme bei Gott zu suchen - gehe direkt zu Christus; aber wenn Du die Kinder Gottes betrachten willst, schaue zuerst genau auf Christus und sieh dann die Heiligen in Ihm.
Christus nennt Sich Selbst den Ehemann Seiner Gemeinde, weil das Band der Ehe die engste und zärtlichste aller menschlichen Beziehungen ist; und um die Reinheit Seiner Liebe zu zeigen, nennt Er sie gleichzeitig Seine Schwester. Seine Zärtlichkeit freut sich, die Schwachheit Seiner Braut auszugleichen. Sie lehnt Sich an Ihn, nicht nur zur Unterstützung, zum Schutz und zur Führung, sondern auch und hauptsächlich zur Gemeinschaft; und das Anlehnen verschmilzt zu anbetender Liebe, die für Ihn wie gewürzter Wein ist. Er sieht Sein eigenes Bild in der Gemeinde, und dies gehört zu Seinen größten Freuden.
Es war der Bräutigam, der die Sünden Seiner Braut in Seinem eigenen Leib am Kreuz trug. Welche andere Last wird Er nicht tragen? Selbst die Schwierigkeiten, die unsere eigene Torheit über uns bringt, sind Anlässe für Seine Liebe, wenn wir nur die Last auf Ihn werfen; aber wenn wir uns selbst nicht richten, weiß Er, wie Er uns züchtigen kann, um uns zur Selbstprüfung zu bringen, damit Er Seine Trauernden mit Seiner unermesslichen Gnade und Liebe trösten kann.
Der Einsame, der Trauernde, der Freundlose, der Versuchte, der Mutlose, der Verachtete, der Verlassene, der Ausgestoßene, Christus wird auf jeden von ihnen warten, wie auch immer sein Fall sein mag, als wäre dieser Seine einzige Aufgabe. Durch diese genaue und besondere Aufsicht über jedes Glied Seines Leibes, wie kostbar, wie lieblich, wie herrlich erscheint Christus!
Wenn Christus mit Seiner gegenwärtigen Herrlichkeit zur Rechten Gottes nicht zufrieden sein wird, ohne Seine Gemeinde, die Glieder Seines Leibes, bei Sich zu haben, wie können wir dann ohne Ihn in diesem Tal des Todesschattens, dieser gegenwärtigen bösen Welt, zufrieden sein?
Der Leuchter im Tempel war ein Vorbild der Kirche. Es war Sache des Hohenpriesters, das Öl zuzuführen, die Lampe zu putzen, sie zu bewachen und zu pflegen; das Licht musste immer hell brennen.
Der Ruin eines Königreichs ist in Gottes Augen eine Kleinigkeit im Vergleich zur Spaltung unter einer Handvoll Sünder, die durch das Blut Christi erlöst wurden.
Wenn der Körper vollkommen gesund ist, gibt es ein geräuschloses, vollkommenes Zusammenwirken der Glieder; so war es auch bei der Gemeinde zu Pfingsten, und so sollte es auch jetzt bei uns sein.
Um die Kirche Gottes zu reformieren, sollten wir immer mit der Selbstreform beginnen. Spaltungen und Trennungen werden zunehmen, solange wir damit beginnen, andere zu reformieren. Weisheit ist nur bei den Demütigen.
Jede Art von Selbstgefälligkeit wird in Philipper 2 getadelt und unterdrückt; aber ach! Die Kirche Gottes ist in diesen Tagen eher wie die fleischlichen, aufgeblasenen, spalterischen Korinther als wie die demütigen Heiligen in Philippi, deren Gemeinschaft im Geist das Herz des Paulus erfreute.
Die neue Schöpfung ist Gottes Freude; Christus ist das Haupt dieser neuen Schöpfung; als eins mit der Gemeinde steht Christus vor Gott.
Die Kirche, der Leib Christi, kann sich nicht über ihren gegenwärtigen niedrigen Zustand erheben, bis es in den Gliedern ein Gewissen gibt, dass jeder sein Amt im Leib erfüllt.
Während ich über Spaltungen und Trennungen in der Kirche Gottes trauere, rechtfertige ich Gott und preise Ihn für die Weisheit und Gerechtigkeit Seiner Zucht: Er lässt uns ernten, was wir säen.
Die der Kirche in der Schrift gegebenen Titel bezeugen himmlische Einheit, wie z. B. “der Leib”, “der Weinstock”, “Tempel Gottes”, “ein heiliges Volk”, “ein auserwähltes Geschlecht”, “eine königliche Priesterschaft”. Solche Worte stellen die Kirche Gottes als ein Zeugnis für Ihn in der Welt dar; aber die von Menschen erfundenen Namen sind Namen von Sekten und bezeugen unsere Schande.
Die Kirche Gottes ist ein Feld, das doppeltes Pflügen benötigt.
Christus genießt immer vollkommene Gemeinschaft mit Seinem Vater; Er sehnt Sich auch nach Gemeinschaft mit uns, Seinen Gliedern (Offb. 3,20)36; und wenn Ihm dies durch unsere Wege der Selbstsucht verweigert wird, wendet Er Sich an den Vater und findet Freude und Ruhe in der Gemeinschaft mit Ihm. Die Trauernden in der Kirche Gottes über ihren niedrigen Zustand müssen sich in ähnlicher Weise zum Vater und zum Sohn begeben, um Gemeinschaft durch den Geist zu haben, wenn sie unter ihren Brüdern nicht finden können, wonach sich ihre Herzen sehnen.
Die Lade Gottes am Jordan ging dem Volk voran – war in ihrer Mitte – folgte nach. Christus ist der Führer, der Nachhut und die Herrlichkeit inmitten der Kirche; ihr Leben und Band der Gemeinschaft.
Wie Christus der Abglanz der Herrlichkeit des Vaters ist, so ist die Kirche der Abglanz der Herrlichkeit Christi. Er, als die Sonne der Gerechtigkeit, strahlt durch die Kirche die Strahlen Seines Lichts aus.
So wie ohne Christus die Vollkommenheiten des Vaters nicht manifestiert wurden, so wurde auch die Herrlichkeit Christi erst gezeigt, als Sein Leib, die Kirche, die Seine Fülle ist, manifestiert wurde. Aber die Kirche leuchtet nicht durch eigene Vortrefflichkeit; sie besteht aus denen, die von Natur aus wertlos und von der Erde sind und durch den Geist Gottes neu geschaffen wurden. Das Leben, die Schönheit und die Herrlichkeit der Kirche sind alle von Christus, ihrem Herrn, abgeleitet. Während Christus von Natur aus der Abglanz der Herrlichkeit des Vaters ist.
Der Heilige Geist
Was für ein Lehrer ist doch der Geist der Wahrheit! Er „erforscht alle Dinge, auch die Tiefen Gottes“ (1. Kor. 2,10)37. Er erfasst die Liebe Christi, die alle Erkenntnis übersteigt, und alle Windungen des menschlichen Herzens. Er ist der Paraklet in uns, der mit unserem Herzen für Christus plädiert, den Namen Jesu auf seine fleischlichen Tafeln druckt und uns in der Erkenntnis Gottes wachsen lässt. Wir geben niemals auf, was wir durch Seine Salbung einmal angenommen haben; es ist wie mit der Spitze eines Diamanten in das Herz eingegraben.
Der Geist Gottes, der eines Sinnes ist mit Christus, dem Sohn Gottes, wohnt in den Gläubigen aufgrund ihrer Einheit mit Christus; und obwohl so oft betrübt, wird Er niemals auch nur das schwächste Glied Christi der Zerstörung preisgeben.
Gott wohnt immer durch Seinen Heiligen Geist in Seinem Volk. Lasst uns darauf achten, diesen herrlichen Parakleten nicht zu betrüben. Lasst uns beständig auf das Blut Christi blicken und uns vor kleinen Übertretungen, kleinen Brüchen der Liebe, Verdächtigungen, voreiligen Verurteilungen und Kälte des Herzens hüten.
Durch das bloße natürliche Verständnis können Menschen viel von der Wahrheit Gottes lernen, sie aber später verleugnen und widerrufen. Wenn wir durch die Salbung des Geistes etwas lernen, halten wir es fest. Seine wahre Lehre vermittelt der Seele die Gewissheit, dass es Gottes Wahrheit ist, die wir lernen. Von dieser Gewissheit hat Satan seine Fälschung, und nur wenn wir demütig mit Gott wandeln, werden wir den Betrug aufdecken.
Das Beispiel Christi
“Wer sagt, dass er in Ihm bleibt, der soll auch selbst so wandeln, wie Er gewandelt ist” (1. Johannes 2,6)38. Das Beispiel Christi ist unsere Richtschnur. Es ist für den Christen das, was die kaiserlichen Gewichte und Maße für die Kaufleute sind: Es ist ein unanfechtbarer Maßstab.
Nicht in jeder Handlung des gesegneten Herrn sollen wir Ihm folgen; aber die Gesinnung Christi ist immer unser Vorbild. Ein Beispiel: Sein vierzigtägiges Fasten. Seine Gebote werden uns leiten, Seine Gesinnung bei der Betrachtung Seiner Handlungen zu erkennen.
Adam, durch die Schöpfung Gottes Knecht, brach mit dem Joch: Christus, der Sohn Gottes, nahm die Gestalt eines Knechtes an.
Die Kinder Gottes können nicht in der Erkenntnis ihrer eigenen Herzen wachsen, wenn sie es nicht gewohnt sind, das Beispiel Christi vor ihr inneres Auge zu stellen. Wir sollten unsere Gesinnung, Ziele, Gedanken und Wünsche am Beispiel Christi prüfen. Wenn wir dies tun, werden wir den Strom des eigenwilligen Stolzes erkennen, der durch unsere verderbte Natur fließt. Eine wichtige Entdeckung!
Der Heiland war Gott besonders wohlgefällig, als Er stumm war und Seinen Mund nicht öffnete - nichts tat, sondern nur den Willen Gottes erlitt. Es ist gut für uns, wenn wir in die Fußstapfen unseres Meisters treten.
Das Kind Gottes beweist die Stärke und Gnade Seines himmlischen Vaters nur, wenn es in den Wegen des Herrn Jesus Christus wandelt.
Die Prüfung des Glaubens
Wir müssen zwischen der Prüfung des Glaubens und der Züchtigung unterscheiden: Im ersteren Fall beugen wir uns bereitwillig und bringen Früchte der Gnade hervor; wenn wir aber widerspenstig sind, stehen wir unter Korrektur.
Paulus’ Dorn im Fleisch war Gottes Geschenk, um ihn vor Stolz zu bewahren, obwohl der Dorn der Bote Satans war, um ihn zu schlagen. So benutzt Gott den Bösen zu unserem Nutzen, zur Ehre Seiner allgenügsamen Gnade und zur Verwirrung des Versuchers.
Unsere Prüfungen sind jetzt notwendig zur Ausübung und Wachstum des Glaubens und nicht weniger notwendig zu unserer Freude und Herrlichkeit bei der Erscheinung des Herrn.
Die Versuchung zur Sünde ist für uns nur dann schmerzhaft, wenn wir durch den Geist der Gnade geheiligt sind und mit Gott wandeln.
Wir sollten uns keine Befreiung von der Prüfung wünschen, bis die Prüfung ihr Werk getan hat. Soll das Gold aus dem Schmelzofen genommen werden, bevor die Schlacke verbrannt ist?
Die Erwartung des Glaubens in der Zeit der Not sind reiche Segensschauer.
Leid und Versuchung (1. Petr. 1,6.7)39 sind die Samen der Freude und des Lobes. “Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten” (Ps. 126,5)40.
Das Vertrauen auf Gott beweist sich in der Zeit der Prüfung; es wächst am Tag der Schlacht. David im Tal von Elah war am kühnsten, als der Riese ihn verfluchte und sich ihm näherte, um ihn zu erschlagen.
Gott hat uns mit allem geistlichen Segen in himmlischen Sphären in Christus gesegnet: Wir haben Einheit mit Christus; wir haben Glauben und den Geist: Was brauchen wir dann mehr als die Prüfung des Glaubens und die Gemeinschaft des Geistes?
Wenn wir uns fest vornehmen, die Versuchung zu überwinden, werden wir früher oder später gewiss siegen. Abraham verließ in der Schwachheit des Fleisches seinen Vater nicht, als Gott ihm gebot, in das Land Kanaan zu gehen; aber es war sein fester Vorsatz, Gott zu gehorchen; so dass er zuletzt, als er Isaak opferte, sich nicht mit Fleisch und Blut beriet.
Sind wir zufrieden, unsere Sache in Gottes Hände zu legen? Hiob hätte dies von Anfang an tun sollen; aber indem er sich rechtfertigte, vermehrte er sein Leid.
Jakobus 1,2.41 “Erachtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet.” Es ist Gnade in Christus vorhanden, um das Gebot zu erfüllen.
Wenn ich, geprüft, in Unglauben verstrickt bin, kann ich meine Prüfung nicht für Freude halten; um dies zu tun, muss ich durch die Kraft des Geistes dem Versucher widerstehen.
Satan hat kein Mitleid mit uns, ob wir krank oder gesund sind: Wenn er uns eine Zeit lang verlässt, dann deshalb, weil die verordnete Zeit abgelaufen ist und er seine Vollmacht nicht überschreiten kann.
Der Glaube erwartet nie, tiefe Lektionen ohne tiefe Schwierigkeiten zu lernen; deshalb ist er nicht überrascht von seltsamen und dunklen Fügungen.
Wie viele sind geneigt zu sagen: “Meine Versuchung ist eigenartig!” Aber wir sollten uns daran erinnern, dass es die besonderen Erschwernisse sind, die eine Prüfung wirksam machen, und sollten das Wort nicht vergessen: “Es hat euch keine Versuchung ergriffen als eine menschliche” (1. Kor. 10,13)42.
Unser Glaube wird sehr gestärkt, wenn wir erkennen, dass kein Arm außer Gottes helfen kann, keine Weisheit außer Seiner leiten kann und keine Liebe außer Seiner zufriedenstellen kann.
Die dickste Wolke bringt den stärksten Segensregen.
Gerade die Umstände, die den Unglauben verzweifeln lassen, sind Speise und Trank für den Glauben.
Satan wird für Gottes Volk eingesetzt - zu ihrer Züchtigung, ihrer Korrektur, ihrem Sichten, aber nicht zu ihrer Zerstörung.
Christus verwundet oft, um zu heilen; und wenn Er Schmerz bereitet, dann deshalb, damit wir Frieden und Ruhe in Ihm selbst finden mögen. Seine Wunden sind voller Güte und führen immer zu Leben, Gesundheit und Frieden.
Wir machen oft diesen großen Fehler - wir erwarten im Reich der Geduld das, was nur im Reich der Herrlichkeit verheißen ist; und wir bitten Gott eher um Befreiung vom Kampf als um Gnade dafür, solange es Ihm gefällt, dass er andauert. Unsere Ungeduld auf den Sieg erhöht oft die Hitze des Kampfes.
Um die Reinheit des Lebens in der Zeit der Versuchung zu bewahren, müssen wir stets auf die Reinheit der Gedanken achten.
Gott hat im Himmel gewisse Prüfungen unseres Glaubens festgelegt, die uns so gewiss widerfahren werden, wie uns die Krone der Herrlichkeit bei der Erscheinung Christi gegeben werden wird. Gottes Gnadenzwecke sind eine goldene Kette; kein Glied darf fehlen.
Versuchungen, die uns in Gott wohnend finden, sind für unseren Glauben wie Winde, die den Baum fester verwurzeln. (Jakobus 1,2-4.)43
Wie viel Widrigkeiten brauchen wir, um die hohen Gedanken in uns zu Fall zu bringen! Eine Erkenntnis unserer eigenen Schwäche wird in der Regel durch Demütigung und Leid erlernt.
Die Prüfungen, die unsere Weisheit verwirren, unseren Stolz durchkreuzen und die Lüste des Fleisches aushungern, befähigen uns am besten, dem lebendigen Gott zu vertrauen. Lasst uns solche Prüfungen nicht vorübergehen lassen, ohne sie richtig zu nutzen und Gott für sie alle zu danken.
Wer eine Warnung am meisten verachtet, wird am ehesten in Versuchung und Sünde fallen. Wer sich in der Zeit der Versuchung am wahrsten auf den Herrn um Hilfe verlässt, wird für Rat oder Zurechtweisung am dankbarsten sein.
Wenn eine Prüfung über mich kommt, lasst mich sie als einen besonderen Segen ansehen. Wenn ich sie so empfange, werde ich weder darüber nachdenken, “wie schwer sie ist!”, noch fragen: “Wann wird sie beseitigt?”, sondern: “Wie viel Vorteil werde ich dadurch gewinnen? und wie soll ich sie am besten nutzen?”
Oft, wenn Heilige durch rechte Schritte Trübsale über sich bringen, sind sie versucht zu denken, ihr Weg sei falsch; aber der Glaube ergreift die Gelegenheit, Gott zu verherrlichen. So wird der scheinbare Verlust zu großem Gewinn. (Esth. 4,13-16.)44
Wie viel werden unsere Prüfungen wiegen, wenn dieses Sterbliche Unsterblichkeit angezogen hat und wir mit Christus in Herrlichkeit erscheinen werden? (2. Kor. 4,17.18.)45
Die Mühsal des Weges erweist uns gute Dienste, wenn sie die Augen unseres Geistes erhebt, um auf die unsichtbaren und ewigen Dinge zu schauen.
Der gegenwärtige Glaube, nicht die vergangene Erfahrung oder der Trost, bewahrt uns davor, in der Stunde der Prüfung zu ermatten.
Wer von uns kann ohne einen Dorn im Fleisch in der Nähe Christi gehalten werden?
Glaube, Geduld und Gebet können alle Schwierigkeiten überwinden.
Trübsal, die über Gottes Volk kommt, ist kein Beweis dafür, dass es Ihm missfällt. Der Test ist: “Ist Gott mit ihnen oder nicht?”“. Jeremia wurde in das Verlies geworfen und versank im Schlamm; aber Gott war mit ihm. (Jer. 38.)46 So war es auch mit Josef. (1. Mose 39,21.)47
Wir können in der Zeit der Prüfung unseres Glaubens nie mit festem Schritt wandeln, es sei denn, wir schauen auf die Auferstehung der Gerechten. In 1. Kor. 15,5848 sagt der Apostel angesichts dessen: “Darum, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, nehmt immer zu im Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Arbeit im Herrn nicht vergeblich ist.”
Schwierigkeiten und Misserfolge ermutigen mich; denn “was ich jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und Sich selbst für mich hingegeben hat”.
Begegnen wir Unfreundlichkeit von Brüdern? Anstatt unsere bitteren Worte auf sie zu schießen, lasst uns uns selbst richten und uns in Liebe und Weisheit bemühen, Böses mit Gutem zu überwinden.
Wird das Kind Gottes von den Prüfungen des Weges überwältigt und ist bereit, am Tag der Schlacht den Rücken zu kehren, wegen der Wut höllischer Mächte? Lasst mich ihn daran erinnern, dass Samson zuerst den Löwen erschlug und später aus demselben Löwen Honig und mehr als genug bekam.
Als Gott Paulus den Dorn im Fleisch gab, erkannte er zuerst nicht den Wert des Geschenks und hätte ihn weggeworfen, wenn er in seinen eigenen Händen gelassen worden wäre. Der Herr war sein Hüter und lehrte ihn und uns durch ihn, dass die Kraft Christi in der Schwachheit vollkommen wird.
Fußnoten
2. Mose 20: 8 Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeit tun, 10 aber der siebte Tag ist Sabbat für den HERRN, deinen Gott. Du sollst ⟨an ihm⟩ keinerlei Arbeit tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin und dein Vieh und der Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore ⟨wohnt⟩. 11 Denn in sechs Tagen hat der HERR den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.↩︎
Hebräer 2: 3 wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Rettung missachten? Sie ist ⟨ja⟩, nachdem sie ihren Anfang ⟨damit⟩ genommen hatte, dass sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben,↩︎
Markus 9 44 wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.↩︎
Psalm 51 4 Wasche mich völlig von meiner Schuld, und reinige mich von meiner Sünde!↩︎
Römer 6: 10 Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott. 11 So auch ihr: Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus!↩︎
Römer 6: 14 Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.↩︎
Römer 8: 13 denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben, wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben. 14 Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.↩︎
1. Johannes 1: 7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde.↩︎
Jesaja 6: 5 Da sprach ich: Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich, und mitten in einem Volk mit unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den HERRN der Heerscharen, gesehen. 6 Da flog einer der Serafim zu mir; und in seiner Hand war eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte.↩︎
Psalm 32: 3 Als ich schwieg, zerfielen meine Gebeine durch mein Schreien den ganzen Tag. 4 Denn Tag und Nacht lastete auf mir deine Hand; verwandelt wurde mein Saft in Sommergluten. // 5 Ich tat dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde. //↩︎
Hiob 40: 4 Siehe, zu gering bin ich! Was kann ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund.↩︎
Hiob 42: 2 Ich habe erkannt, dass du alles vermagst und kein Plan für dich unausführbar ist. 3 »Wer ist es, der den Ratschluss verhüllt ohne Erkenntnis?« So habe ich denn ⟨meine Meinung⟩ mitgeteilt und verstand ⟨doch⟩ nichts, Dinge, die zu wunderbar für mich sind und die ich nicht kannte. 4 Höre doch, und ich will reden! Ich will dich fragen, und du sollst es mich wissen lassen! 5 Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen. 6 Darum verwerfe ich ⟨mein Geschwätz⟩ und bereue in Staub und Asche.↩︎
Johannes 6: 56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.↩︎
Jesaja 6: 3 Und einer rief dem andern zu und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! Die ganze Erde ist erfüllt mit seiner Herrlichkeit!↩︎
Philipper 2: 5 Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus ⟨war⟩, 6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. 7 Aber er entäußerte sich und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, 8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.↩︎
Hebräer 11: 4 Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain, durch welchen ⟨Glauben⟩ er das Zeugnis erhielt, gerecht zu sein, indem Gott Zeugnis gab zu seinen Gaben; und durch diesen ⟨Glauben⟩ redet er noch, obgleich er gestorben ist.↩︎
1. Mose 22: 1 Und es geschah nach diesen Dingen, da stellte Gott den Abraham auf die Probe. Und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sagte: Hier bin ich! 2 Und er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!↩︎
Philipper 2: 27 Denn er war auch krank, dem Tod nahe; aber Gott hat sich über ihn erbarmt, nicht aber nur über ihn, sondern auch über mich, damit ich nicht Traurigkeit auf Traurigkeit hätte.↩︎
1. Samuel 26: 5 Und David machte sich auf und kam an den Ort, wo Saul ein Lager aufgeschlagen hatte. Und David sah den Platz, wo Saul sich ⟨zum Schlafen⟩ niedergelegt hatte mit Abner, dem Sohn des Ner, seinem Heerobersten. Saul lag im innersten Lagerring, und das Volk lagerte sich um ihn her. 6 Und David hob an und sagte zu Ahimelech, dem Hetiter, und zu Abischai, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs: Wer will mit mir zu Saul ins Lager hinabgehen? Und Abischai antwortete: Ich gehe mit dir hinab. 7 Und David und Abischai kamen zu den Leuten in der Nacht. Und siehe, Saul lag schlafend im ⟨innersten⟩ Lagerring, und sein Speer war an seinem Kopfende in die Erde gesteckt. Und Abner und das Volk lagen um ihn her. 8 Und Abischai sagte zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand ausgeliefert. Nun lass mich ihn doch mit dem Speer an den Boden spießen, einmal nur! Ein zweites Mal werde ich es ihm nicht antun ⟨müssen⟩. 9 Aber David entgegnete Abischai: Bring ihn nicht um! Denn wer könnte seine Hand gegen den Gesalbten des HERRN ausstrecken und ungestraft bleiben?↩︎
1. Samuel 27: 1 Und David dachte in seinem Herzen: Nun werde ich doch eines Tages durch die Hand Sauls umkommen! Es gibt nichts Besseres für mich, als eiligst in das Land der Philister zu entrinnen. Dann wird Saul von mir ablassen, mich weiter im ganzen Gebiet Israels zu suchen. Und ich werde seiner Hand entrinnen.↩︎
Hebräer 11: 24 Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter Pharaos zu heißen↩︎
Hosea 11: 3 Und ich, ich lehrte Ephraim laufen – ich nahm sie ⟨immer wieder⟩ auf meine Arme –, aber sie erkannten nicht, dass ich sie heilte.↩︎
Matthäus 15: 21 Und Jesus ging von dort weg und zog sich in die Gegenden von Tyrus und Sidon zurück; 22 und siehe, eine kanaanäische Frau, die aus jenem Gebiet herkam, schrie und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen. 23 Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten hinzu und baten ihn und sprachen: Entlass sie! Denn sie schreit hinter uns her. 24 Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. 25 Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! 26 Er antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden hinzuwerfen. 27 Sie aber sprach: Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen. 28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.↩︎
1. Mose 32: 10 Und Jakob sprach: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir geredet hast: »Kehre zurück in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, und ich will dir Gutes tun!« 11 Ich bin zu gering für alle Gnadenerweise und all die Treue, die du deinem Knecht erwiesen hast; denn mit meinem Stab bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Lagern geworden. 12 Rette mich doch vor der Hand meines Bruders, vor der Hand Esaus – denn ich fürchte ihn –, dass er nicht etwa kommt und mich schlägt, die Mutter samt den Kindern! 13 Du hast doch selbst gesagt: Gutes, ja Gutes will ich dir tun und deine Nachkommenschaft ⟨zahlreich⟩ machen wie den Sand des Meeres, den man vor Menge nicht zählen kann.↩︎
1. Mose 33: 3 Er selbst aber ging vor ihnen her und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe an seinen Bruder herangekommen war.↩︎
1. Mose 27: 29 Völker sollen dir dienen und Völkerschaften sich vor dir niederbeugen! Sei Herr über deine Brüder, und vor dir sollen sich niederbeugen die Söhne deiner Mutter! Die dir fluchen, seien verflucht, und die dich segnen, seien gesegnet!↩︎
Jakobus 1: 2 Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet↩︎
Hiob 13: 15 Siehe, er wird mich töten, ich will auf ihn warten, nur will ich meine Wege ihm ins Angesicht rechtfertigen↩︎
Psalm 106: 15 Da erfüllte er ihnen ihre Bitte, und er sandte Schwindsucht in ihre Seele.↩︎
Johannes 6: 55 denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank.↩︎
2. Korinther 4: 17 Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit, 18 da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.↩︎
Philipper 2: 5 Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus ⟨war⟩↩︎
Philipper 2: 5 Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus ⟨war⟩, 6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. 7 Aber er entäußerte sich und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, 8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beugt, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, 11 und jede Zunge bekennt, dass Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. 12 Daher, meine Geliebten – wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern jetzt ⟨noch⟩ viel mehr in meiner Abwesenheit –, bewirkt euer Heil mit Furcht und Zittern! 13 Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Wirken zu ⟨seinem⟩ Wohlgefallen. 14 Tut alles ohne Murren und Zweifel, 15 damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie ⟨Himmels⟩lichter in der Welt↩︎
Psalm 139: 17 Für mich aber – wie schwer sind deine Gedanken, Gott! Wie gewaltig sind ihre Summen!↩︎
Offenbarung 3: 20 Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.↩︎
1. Korinther 2: 10 Uns aber hat Gott es offenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.↩︎
1. Johannes 2: 6 Wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist.↩︎
1. Petrus 1: 6 Darin jubelt ihr, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es nötig ist, in mancherlei Versuchungen betrübt worden seid, 7 damit die Bewährung eures Glaubens viel kostbarer befunden wird als die des vergänglichen Goldes, das durch Feuer erprobt wird, zu Lob und Herrlichkeit und Ehre in der Offenbarung Jesu Christi;↩︎
Psalm 126: 5 Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten.↩︎
James 1:2 Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, 3 indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. 4 Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.↩︎
1. Korinther 10: 13 Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, sodass ihr sie ertragen könnt.↩︎
James 1:2 Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, 3 indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt. 4 Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.↩︎
Esther 4: 13 Und Mordechai ließ der Ester antworten: Bilde dir nicht ein, du könntest dich mit deinem Leben im Haus des Königs ⟨allein⟩ von allen Juden in Sicherheit bringen! 14 Denn wenn du zu diesem Zeitpunkt wirklich schweigst, so wird Befreiung und Rettung für die Juden von einem andern Ort her erstehen. Du aber und das Haus deines Vaters, ihr werdet umkommen. Und wer erkennt, ob du nicht gerade für einen Zeitpunkt wie diesen zur Königswürde gelangt bist? 15 Da ließ Ester dem Mordechai antworten: 16 Geh hin, versammle alle Juden, die sich in Susa befinden! Und fastet um meinetwillen und esst nicht und trinkt nicht drei Tage lang, Nacht und Tag! Auch ich selbst werde mit meinen Dienerinnen ebenso fasten. Und sodann will ich zum König hineingehen, obwohl es nicht nach dem Gesetz ist. Und wenn ich umkomme, so komme ich um!↩︎
2. Korinther 4: 17 Deshalb habe ich euch Timotheus gesandt, der mein geliebtes und treues Kind im Herrn ist; der wird euch erinnern an meine Wege in Christus, wie ich überall in jeder Gemeinde lehre. 18 Einige aber sind aufgeblasen, als ob ich nicht zu euch kommen würde.↩︎
Jeremia 38: 6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne des Königssohnes Malkija, die im Wachhof war, und sie ließen Jeremia mit Stricken hinab. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern ⟨nur⟩ Schlamm, und Jeremia sank in den Schlamm ein.↩︎
1. Mose 39: 21 Der HERR aber war mit Josef und wandte sich ihm ⟨in⟩ Treue zu und gab ihm Gunst in den Augen des Obersten des Gefängnisses.↩︎
1. Korinther 15: 58 Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist!↩︎